„Viel Meinung, wenig Fakten“ – Aufregung um Jahnbad-Vorfälle relativiert sich

Die Verwaltung bezog in der jüngsten VG-Ratssitzung Stellung zu den „Schwimmbad-Vorfällen“. Demnach war die Aufregung um den Saisonstart im Kirner Jahnbad ein Sturm im Wasserglas. Nach hitzigen Diskussionen in sozialen Netzwerken über angebliche Belästigungen und Störungen durch eine Gruppe Jugendlicher am Eröffnungstag zeichnet sich nun ein deutlich nüchterneres Bild ab. „Die in sozialen Medien geschilderten Vorfälle waren in der Nachbetrachtung eher normales Verhalten, wie es im Badebetrieb immer wieder vorkommt – lautes Rufen, etwas Gerangel, Ballspielen und Sprinegn vom Beckenrand, aber nichts, was den Rahmen gesprengt hätte“, erklärt Thomas Jung von der Verbandsgemeindeverwaltung Kirner Land. Sein Fazit: „Viel Meinung, aber wenig Fakten.“

Die Verwaltung war den am Wochenende laut gewordenen Beschwerden am Montagmorgen direkt nachgegangen. Im Gespräch mit dem Badpersonal habe sich der angebliche „Störfaktor“ deutlich relativiert. Es habe zu keiner Zeit einen Anlass für weitergehende Maßnahmen gegeben. „Wenn es notwendig gewesen wäre, hätte das Personal Hausverbote ausgesprochen“, betont Jung. Die Handlungsrichtlinie sei klar: „Ansage, Ermahnung – und wenn nötig eine Verweisung aus dem Bad.“ Am Eröffnungstag sei diese Eskalationsstufe jedoch nicht ansatzweise erreicht worden.

Die Verwaltung appelliert in diesem Zusammenhang an mehr Gelassenheit im Umgang mit online verbreiteten Eindrücken. Soziale Medien seien oft ein Katalysator für überzogene Darstellungen. Man nehme Hinweise aus der Bevölkerung ernst, verlasse sich aber auf überprüfbare Tatsachen – und die hätten im Fall des Jahnbads eine klare Sprache gesprochen. Werkleiter Jochen Stumm ergänzte, dass es sich um einem „Interessenkonflikt“ gehandelt habe.Und die habe es schon immer gegeben. Stumm dankte dem Badepersonal für den „weitsichtigen und umsichtigen“ Umgang mit der Situation: „Die Schilderungen in den sozialen Netzwerken entbehren jeder Vernunft“.