Im Verbandsgemeinderat Kirner Land wurde zuletzt erstaunlich intensiv über ein eher unscheinbares Möbelstück diskutiert: den höhenverstellbaren Schreibtisch. Die FWG Kirner Land e.V. warb engagiert für eine flächendeckende Anschaffung – ganz im Sinne der Rückengesundheit und mit dem festen Glauben, dass ergonomische Möbel nicht nur Bandscheiben, sondern auch die Arbeitsmoral heben könnten. Doch trotz aller gut gemeinten Argumente war schnell klar: Eine pauschale Ausstattung für alle Büros findet im Rat keine Mehrheit. Zweimal scheiterte das entsprechende Vergabeverfahren bereits. Die Haltung der Mehrheit: Wer tatsächlich Beschwerden hat, soll sie nachweisen – Rückenschmerzen auf Verdacht gibt’s nicht.
Nun also der nächste Anlauf – diesmal mit medizinischer Rückendeckung. Mitarbeitende, die ein ärztliches Attest vorlegen, sollen künftig in den Genuss eines höhenverstellbaren Arbeitsplatzes kommen. Neun solcher Atteste liegen der Verwaltung bereits vor. Und heute steht der Vorschlag auf der Tagesordnung: Der Verbandsgemeinderat will in seiner Sitzung über die Anschaffung entscheiden. Vielleicht bewegt sich ja diesmal nicht nur der Tisch, sondern auch etwas im Denken der Verantwortlichen – ganz ohne Drama, aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand.