Graf Zahl wohnt und zählt bekanntlich in der Sesamstraße. In Hochstetten-Dhaun wohnt und zählt Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell. Voller Freude und Stolz zählte der Zahlenjongleur die in Hochstetten-Dhaun getätigten Investitionen vor großem Publikum auf.  Bei der Einweihung des Bahnhaltes rechnete der sich regelrecht in Ekstase. Boah, Bund und Land und auch die Bahn haben die letzten Jahre so viel Kohle in das Dorf gesteckt. Hochstettens Graf Zahl haute den Besuchern die Millionen nur so um die Ohren. Für die Investitionen bedankte er sich artig. Das gehört sich so! Die Gesamtinvestitionen addierte er in Graf-Zahl-Manier in Nullkommanix auf über 50 Millionen Euro. Wahnsinn! Aber die Medaille hat zwei Seiten. Wahr ist, die Ortsgemeinde war und ist so etwas wie der Leuchtturm bei den großen Bauprojekten im Kirner Land. Wahr ist aber auch, jede der von ihm aufgezählten Maßnahmen hat sich bezüglich der Bausummen mehr als verdoppelt. Beim Hochwasserschutz sogar vervierfacht. Spricht nicht gerade für solide Planungen seitens der zuständigen Behörden. Überdies, muss die Ortsgemeinde mehr denn je Bangen und Hoffen. Weitet der Verdopplungstrend sich in eine Art Dorf-Serie aus, dann kostet die Nahebrücke 6 Millionen statt den geschätzten 3 Millionen Euro. Da der Kreis finanziell gedeckelt hat, könnten mögliche Mehrkosten ab 3 Millionen Euro auf die Ortsgemeinde zurückfallen.