Am vergangenen Mittwoch fand eine Begehung der Rettungswache Kirn durch eine Delegation des Landkreises Mainz-Bingen statt. Diese Inspektion war im Vorfeld bereits angekündigt worden, und es ist zu hoffen, dass sie nicht nur ein symbolischer Akt war. Begleitet wurde das Team von Bettina Dickes. Sie hat während ihrer langjährigen Zuständigkeit wenig unternommen, um den Rettungsdienst des Westens infrastrukturell neu aufzustellen. Nach Jahren des Stillstands und der Untätigkeit stellt sich nun die Frage, ob sich endlich Bewegung in die Angelegenheit rund um die Rettungswache Kirn bringen lässt. Leider bleiben Zweifel angebracht, da in der Vergangenheit viele Absichtserklärungen und Versprechungen gemacht wurden, die jedoch selten in konkrete Taten umgesetzt wurden. Es ist erstaunlich, wie lange sich die politisch Verantwortlichen vor einer dringend benötigten Modernisierung, Neubau oder Umbau der Rettungswache Kirn gedrückt haben. Die Zustände vor Ort erfüllen kaum noch die grundlegendsten Anforderungen an Hygiene, Platz und Arbeitsbedingungen. Das Gebäude hat fertig!
Bereits im Jahr 2016 wurden diese Missstände von einem Kreisfeuerwehrinspektor und dem Deutschen Roten Kreuz festgestellt. Dennoch blieb eine umfassende Lösung aus. Es stellt sich die Frage, wie oft politische Entscheidungsträger noch begutachten müssen, bevor sie endlich handeln. Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Rettungshelfer und Bürger sollten höchste Priorität haben. Es ist höchste Zeit für konkrete Maßnahmen und nicht nur für weitere Besichtigungen und Berichte. Schließlich sind die unhaltbaren Zustände schon lange bekannt. Es bleibt zu hoffen, dass der Besuch der Delegation in Kirn nicht nur ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Untätigkeit ist, sondern endlich zu konkreten Schritten führt. Übrigens, der Besuch fand offenbar im Geheimen statt. Selbst Bettina Dickes postete keine Selfies. Normalerweise liefert sie von jedem Termin Live-Bilder, aber dieses Mal hielt sie sich zurück. Sei’s drum, sie und die anderen Verantwortlichen aus dem Kreishaus Main-Bingen wurden gesehen.
Wer jedoch nicht eingeladen wurde, sind die Kommunalvertreter aus dem Kirner Land. Zumindest wurden die nicht gesehen. Das ist inakzeptabel, wenn nicht sogar ein Skandal. Schließlich geht es um die Kirner Rettungswache, und weder der Stadtbürgermeister noch der VG-Bürgermeister durften teilnehmen? Vielleicht folgt in den nächsten Tagen eine Pressemeldung, in der es dann in etwa heißen wird: „Die Zustände sind unhaltbar!“ Na, das wussten wir auch schon 2016! Aber nur immer mal wieder Gucken ändert am Zustand rein gar nichts.