Gerade im Netz entdeckt: Heute versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger vor dem Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim, um lautstark und entschlossen gegen den geplanten Verkauf ihres Krankenhauses zu demonstrieren. Mit Plakaten (Titelbild Andrea Brand von „Brand „aktuell“), Transparenten, klarer Haltung und Wut im Bauch machten die Menschen deutlich: Ein funktionierendes Krankenhaus gehört nicht in Investorenhände – sondern in öffentliche Verantwortung. Die Demonstrierenden ließen keinen Zweifel daran, dass sie den politisch motivierten Ausverkauf der regionalen Gesundheitsversorgung nicht widerstandslos hinnehmen werden. Während drinnen noch über Zahlen und Träger philosophiert wird, fand draußen längst der Aufstand der Vernunft statt: Gegen leere Versprechungen, gegen politische Nebelkerzen – und für eine verlässliche medizinische Versorgung vor Ort.
Verkaufen, beschwichtigen, Verantwortung ablehnen – das neue Gesundheitskonzept?
Ganz nebenbei bemerkt, die SPD-Landtagsabgeordneten Markus Stein und Dr. Oliver Kusch melden sich heuer in einer Pressemeldung zu Wort – mit altbekanntem Rezept: viel Gefühl, wenig Inhalt und ganz viel Empathie für ein Problem, das sie quasi selbst geschaffen haben. Ihr Appell zum Erhalt der Gesundheitsversorgung klingt warmherzig – wäre da nicht der kleine Haken: Sie regieren mit. Und genau das ist das Problem.
Politisches Theater statt ehrlicher Klartext
Da stehen sie nun, die beiden Abgeordneten, und tun so, als seien sie neutrale Beobachter in einem Zug, der völlig überraschend entgleist ist. Dabei sitzen sie selbst im Führerhaus – und drücken das Gaspedal durch. Dass das GZG schwarze Zahlen schreibt? Geschenkt. Dass es für die Region unverzichtbar ist? Auch bekannt. Und dennoch wird verkauft – nicht, weil man muss, sondern weil man will. Oder wie es im Neusprech der politischen Verantwortungsvermeidung heißt: „strukturpolitische Optimierung“.
„Wir bleiben dran“ – heißt übersetzt: „Wir schauen zu“
Stein und Kusch betonen, sie wollen „vermitteln“ und „begleiten“. Wie rührend. Die Menschen wollen aber keine Streitschlichter zwischen Ministerium und Käufer – sie wollen ein funktionierendes Krankenhaus unter öffentlicher Verantwortung. Alles andere ist Augenwischerei mit therapeutischem Beistellwert.
Die Logik: Was läuft, wird abgestoßen – was scheitert, wird subventioniert
Dass das Landeskrankenhaus AöR lieber verkauft, weil Meisenheim zu „somatisch“ sei, könnte fast lustig sein, wäre es nicht so bitter. Seit wann ist Spezialisierung ein Kündigungsgrund für Erfolg? Nach dieser Logik müssten wir auch Bäckereien schließen, weil sie zu viele Brötchen verkaufen. Oder Schulen dichtmachen, weil zu viele Kinder hingehen.
Keine Notwendigkeit, kein Zwang – nur politischer Wille
Die Wahrheit ist unbequem: Das Land will verkaufen, weil es verkaufen kann. Und um das besser zu verpacken, wirft man mit Phrasen um sich: Reform, Neuausrichtung, Trägervielfalt. Klingt modern, ist aber im Kern nichts anderes als das: Verantwortung abgeben, bevor jemand merkt, dass man sie nie übernehmen wollte.