Realsatire über Aufklärung oder Rechtfertigung? Die Reihe der sinnfreien Infoabende zur umstrittenen Gebührenerhöhung startet heute in Bärenbach!

Nimm‘s doch einfach mit Humor: denn Humor macht alles leichter! Bei manchen Themen reicht aber selbst eine gesunde Portion Humor nicht aus. Dann braucht es schon Galgenhumor. Und davon richtig, richtig viel! Exemplarisch steht der vorläufige Bescheid für Gebühren und Beiträge Pate. Mit diesem bürgerfeindlichen und fast schon gemeinen Paket haben VG-Werke und Verbandsgemeinde sowohl die Bürger als auch die Gremien über den Tisch gezogen. Unter dem Strich müssen alle wesentlich mehr für Wasser- und Abwasser berappen. Wenn von jetzt auf gleich bis zu 50 Prozent mehr berechnet werden, dann spricht der Volksmund gerne von Abzocke, Wucher oder Willkür. Man kann seinen Kunden nicht einfach sagen, dass sich die Preise verdoppeln werden, und von ihnen erwarten, dass sie verstehen, warum. Die VG-Werke sind ein einziges Drama – ein „Kreisel-Drama“! Unlängst hatte man schon die Strompreise auf 45 Cent hochgeschraubt. Während alle Anbieter die Preise purzeln lassen, sattelte man hier mächtig drauf. Dass man sich dort nicht schämt! Irgendetwas müssen die Mauern dort ausdünsten, was den Führungskräften derart die Sinne vernebelt.

Und im Gefühl dieser offenbar Leichtigkeit tingeln jetzt Bürgermeister Thomas Jung und Werkleiter Jochen Stumm durch das Kirner Land, um die Situation zu erklären. Schlechtes Karma! Angesichts einer quasi Kostenverdoppelung, dürften die allerdings auf wenig Verständnis stoßen. Im Gegenteil! Die werden die volle Dosis Frust abbekommen. Zurecht! Die Veranstaltungen versprühen schon jetzt den Hauch von Comedy-Abenden mit wahrscheinlich null unterhaltungswert. Und die Hauptdarsteller in der Realsatire sind ein „pelziger Erklärbär“ und sein „Kumpane“. Es spielt keine Rolle, dass in diesem Prozess mitunter Begrifflichkeiten und Definitionen – etwa Gebühren, Abgaben oder Beiträge – durcheinandergebracht werden, unter dem Strich bleibt die Mehrbelastung für alle übrig. Und die ist gewaltig und die wird bleiben. Es sei denn, man begräbt die Satzung und entscheidet sich für einen kompletten Resett. Den Knopf will man aber (noch) nicht drücken. Bleibt die Frage wie sinnvoll sind solche Info-Veranstaltungen überhaupt? Die Menschen werden wenig Bock auf Komödianten haben, die ihren Murks zwar zu rechtfertigen versuchen aber keinen Deut von der Satzung des Gemeinde- und Städtebundes – eine die am meisten Kohle verspricht – abrücken wollen. Lediglich für Korrekturen zeigt man sich neuerdings offen. Dabei gäbe es gute Alternativen für generell gerechtere Bepreisung, wie der Blick nach Rheinhessen zeigt.       

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