Ein Sonntagmorgen am Bahnhalt Hochstetten / Nahe offenbarte ein wahrhaftiges Drama der menschlichen Ignoranz. Zwischen den Gleisen, im Wartehäuschen und auf sämtlichen begehbaren Wegen hatten sich Berge von Müll breitgemacht. Verpackungen, Papier, Flaschen und Dosen – ein Festmahl für feierwütige Jugendliche, die offenbar vergessen hatten, dass Mülleimer existieren. Die ohnehin überquellenden Abfallbehälter wurden kurzerhand ignoriert und der Boden zum ultimativen Müllentsorgungsort auserkoren. Eine wahre Meisterleistung des rücksichtslosen Verhaltens!
Der Blog, der die Szenerie genauestens unter die Lupe nahm, stieß auf eine unglaubliche Entdeckung: Ganze 22 Pfanddosen und drei Pfandflaschen wurden von ihm aufgesammelt und in der Fahrrad-Packtasche verstaut. Eine echte Goldgrube im Müllhaufen, die einen Wert von fast 6 Euro ausmachte. Man kann den Jugendlichen nicht vorwerfen, dass ihnen das Geld ausgeht. Vielmehr scheint es an einem ausreichenden Vorrat an Gehirnzellen zu mangeln! Denn wer sein Unwesen treibt und einen Bahnhalt derartig vermüllt hinterlässt, kann nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
Es bleibt die Frage, ob die „Täter“ ihre Finanzen nicht im Griff haben oder ob es sich hier schlichtweg um eine Rebellion gegen die Regeln der Zivilisation handelt. Was auch immer der Grund sein mag, es ist schockierend zu sehen, wie ein Bahnhalt in einem solch abscheulichen Zustand zurückgelassen wird. Das verlangt nach einer grundlegenden Verhaltensänderung und einem kollektiven Bewusstseinswandel, bei dem der Respekt vor der Umwelt und die Einhaltung von grundlegenden Anstandsregeln wieder eine Rolle spielen.