„Ein Landkreis, eine Zeitung“ – so sieht der Öffentliche Anzeiger also seine Zukunft. Der Verlag geht neue Wege und bildet ab dem 1. Oktober geballte Informationen aus allen Regionen auf insgesamt acht Seiten ab. Darin einsortiert, auch das Kirner Land mit „seinen starken Themen“ auf Seite sechs. Mehr noch: „Auch Lesenswertes aus der Nachbarschaft im Kreis Birkenfeld veröffentlichen wir hier“, so die Ankündigung. Nicht erwähnt wurde natürlich Werbung, die regelmäßig Platz abzwackt. Wie immer, ist hinterher alles besser, und dies, mit weniger Raum und Aufwand. Wie soll das gehen? Ein Goethe-Zitat bringt es auf den Punkt: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Es bleibt bei einer mickrigen Seite für die komplette Verbandsgemeinde, noch dazu ohne eigenen Mantel, sondern einsortiert. Punkt!
Da beißt die Maus keinen Faden ab, Aktualität sowie Vielfalt werden weiterhin auf der Strecke bleiben. Während der Kirner Teil mehr und mehr zu einer Light-Ausgabe verkommt, steigen die Abokosten. Ein Missverhältnis? Die nächste Erhöhung dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Leser werden die Umstrukturierung hinnehmen müssen. Die Alternative wäre nur eine Kündigung. Wer weiß, vielleicht findet die neue Ausrichtung ja auch Anklang? Wenn schon im Westen nichts neues, dann vielleicht im Osten? Was dort passiert bekommt man ja jetzt als Zugabe frei Haus. Nur, wer will das wissen? Die Kirner Leserschaft wäre über mehr Informationen vor der eigenen Haustür dankbarer. Die wird es aber im großen Umfang nicht mehr geben. Wahr ist, das Kirner Land wird nur noch mangelhaft abgebildet. Wahr ist aber auch, und das ist die gute Nachricht, noch weniger geht nicht mehr.