Hochstetten hat einen neuen Trendsetter-Spot: Treffpunkte und Spielplätze, die zunehmend von Jugendlichen kreativ mit Müll dekoriert werden. Ob Tetra-Packs, Flaschen, leere Tüten, Platikreste oder zerknüllte Energy-Drink-Dosen – die Auswahl an „Kunstwerken“ ist beeindruckend. Besonders stolz können wir auf unsere wachsende „E-Roller-Community“ sein, die mit voller Geschwindigkeit auf den Trend aufspringt und scheinbar auch die Spielfläche „Im Ameisacker“ erstmals für sich entdeckt hat. Die Roller werden kurzerhand abgestellt, und schon wird die Umgebung mit einem Hauch von Fast Food vom Döner-Mann und Plastikflaschen „verschönert“. Spielplätze, eigentlich für die Kleinsten gedacht, haben sich so zu neuen Hotspots der Müllkunstszene entwickelt.
Die E-Rollerfahrer setzen dabei ganz eigene Akzente: Ein leeres Energy-Drink-Gebinde lässig an die Rutsche gelehnt, der abgeworfene Pappbecher kunstvoll unter der Schaukel platziert, die Kippen unter dem Tisch – man könnte fast meinen, es handle sich um eine mobile Galerie, die von Ort zu Ort rollt. Doch am Ende bleibt Müll eben Müll. Und so fragt der dreijährige Enkel ganz unschuldig: „Opa, was haben die da gemacht?“ Die Antwort: „Unsinn, mein Junge.“ Und so bleibt es den Anwohnern überlassen, den Unrat zu beseitigen, damit der Spielplatz wieder so aussieht, wie er es sollte. Konkret war die Mülleimer-Tüte nach der nachmittäglichen Sammelaktion pickepackevoll. Hochstetten wird jedenfalls immer mehr zur Heimat einer jungen, dynamischen Szene, die ihren ganz eigenen Beitrag zur urbanen „Ästhetik“ leistet. Und die ist mobil und flexibel in ihren Aufenthaltsorten. Wenigstens bleibt uns (noch) Vandalismus erspart.