Satirischer Wochenrückblick „Spezial“ über wiederkehrende Beiträge!

Über Reibeisenstimme, Grundstücksvermehrung, Schuldzuweisungen, Erhebungsbögen…

Bürgermeister Thomas Jung und Werkleiter Jochen Stumm haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie planen insgesamt 21 Info-Veranstaltungen im gesamten Kirner Land abzuhalten. Über den Sinn und Unsinn dieser Mammut-Tour lässt sich trefflich streiten, doch in den sozialen Netzwerken wird bereits kräftig gewitzelt: „Aufgepasst, die Hausierer kommen, um ihren Murks zu verkaufen!“ Die beiden Herren sind in der Tat gebrandmarkt als diejenigen, die versuchen, ihre Vorstellung einer aus ihrer Betrachtung fast schon gottesgegebenen Satzung an den Mann zu bringen. Unter uns, die Ansicht haben beide exklusiv. Doch eines muss man ihnen lassen: Sie trauen sich etwas auf ihrer etwas anderen „Kirner-Land-Tour“! Vor allem leisten sie Abbitte für eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen, wie sie das Kirner Land bisher noch nicht erlebt hat. „TJ“ zeigt dabei vollen Einsatz, obwohl er offensichtlich auf dem letzten Loch pfeift. Beim Auftakt krächzte er bemitleidenswert in das Mikrofon. Der arme Kerl hätte eigentlich ins Bett gehört, doch er schonte weder sich noch seine Stimme, um eine Satzung zu erklären, die nicht zu erklären ist. So etwas nennt man dann wohl grob fahrlässigen Umgang mit der eigenen Gesundheit! Ob diese „Kirner-Land-Tour“ am Ende wirklich Früchte trägt oder nur für weiteres Unverständnis sorgt, bleibt abzuwarten. Der Auftakt konnte jedenfalls nicht restlos überzeugen. Aber eins ist sicher: Die Hauptdarsteller bieten „Verwaltungs-Comedy-Events“ der besonderen Art, und dies, ohne Eintritt zu erheben!

Die Kreisel-Verwaltung scheint nur noch mit sich selbst beschäftigt zu sein. Heilloses Durcheinander wohin man nur schaut, aber ein Heilsbringer, der den Laden aufräumt und neu aufstellt, ist weit und breit nicht in Sicht.  Außendarstellung und Kommunikation sind ein Desaster, handwerkliche Fehler an der Tagesordnung. Während in der freien Wirtschaft längst Köpfe gerollt wären, dürfen Verwaltungen ungestraft weiterwurschteln. Es mag eine ironische Note haben, dass ausgerechnet diejenigen, die den Karren in den Dreck gefahren haben, ihn nun herausziehen sollen. Doch die Frage bleibt: Sind sie dazu in der Lage?

Ein mysteriöses Phänomen sorgt für viel Aufregung. Grundstücksflächen vermehren sich wie von Geisterhand! Bei ersten Verbandsgemeinde-Infoabend brachten verwirrte Bürger ihre Verwunderung über die unerklärliche Zunahme ihrer Grundstücksflächen zum Ausdruck. Insbesondere der 20-prozentige Pauschalaufschlag für zweigeschossige Gebäude ließ sie den Kopf schütteln. Werkleiter Jochen Stumm versuchte, die unheimliche Vermehrung zu erklären, indem er auf Richtlinien verwies, die besagen, dass zweigeschossige Gebäude intensiver genutzt würden. Doch als er die Bürger bat, aus dem Fenster zu schauen, um diese intensivere Nutzung zu bestätigen, erntete er nur Gelächter und verständnisloses Kopfschütteln. Ehrlich, die Argumentation ist lächerlich! In den meisten dieser Häuser leben nur kleine Familien oder Einzelpersonen, von intensiver Nutzung kann keine Rede sein! Die intensive Nutzungspauschale wurde vom Gemeinde- und Städtebund wahrscheinlich nur deshalb in die Satzung eingebaut, um noch mehr Kohle aus den Haushalten zu pressen. Hinterhältig und gemein zwar, aber es funktioniert. Die Kassen sprudeln. Vielleicht sollte das Kirner Land nach einem Geisterjäger Ausschau halten, um dieses rätselhafte Phänomen der Grundstücksvermehrung zu lösen.

In einem Akt der rückwärtsgewandten Rechtfertigung schieben die Verantwortlichen im Kirner Land die Schuld für ihre aktuellen Probleme auf die arme, alte Verbandsgemeinde. Der jetzige Werkleiter tritt kräftig gegen die ehemaligen Land-Werkleiter und den Bürgermeistern nach, doch er macht es geschickt – mit subtilen Andeutungen und durch die Blume. Ja, mag sein, dass es in der guten alten Zeit an Fachleuten mangelte und das System verwaltungsgetrieben war. Aber muss man deshalb die Beiträge der Bürger verdoppeln und eine Satzung einführen, die einem Raubzug gleicht? Klingt ein bisschen so, als würde man den Gärtner für das Unkraut im Garten verantwortlich machen. Aber hey, was können die Menschen dafür, dass die Verwaltung damals nicht auf Zack war? Sollten sie jetzt dafür bluten? Ja, das marode Netz ist ein Dilemma. Aber warum müssen die Bürger jetzt die große Sanierungsbugwelle vor sich herschieben und zahlen? Sind sie plötzlich für das Versäumnis der Vergangenheit verantwortlich? Es mag alles in sich schlüssig klingen, aber rechtfertigt das wirklich die Verdoppelung der Beiträge und die Wahl einer ungerechten Satzung? Vielleicht sollten die Entscheider aufhören, in der Vergangenheit nach Sündenböcken zu suchen, und sich stattdessen darauf konzentrieren, wie sie das Beste aus der Gegenwart machen können. Denn am Ende des Tages verdienen die Bürger eine Verwaltung, die für sie da ist, ohne sie übermäßig zu belasten.

Erinnern wir uns an die Erhebungsbögen, die jeder ausfüllen sollte, um Grundstücksflächen und Häuser zu beschreiben. Jeder dachte, die Ergebnisse fließen in die Bescheide ein. Weit gefehlt. Die Bögen wurden seinerzeit nur als Vorlage für die externe Berater-Firma und für eigene Kanalberechnungen verwendet. Dass ihre Ergebnisse keine Einflüsse haben, müssen die doofen Gebührenzahler ja nicht wissen. Daher hat man die wahre Absicht verschwiegen. Wieder so ein Lapsus, für den sich die Verantwortlichen entschuldigen. Dass von den Bögen nur 20 Prozent den Weg zurückfanden – geschenkt. Leute, was soll das. Wenn man eh pauschal über wiederkehrende Beiträge abrechnet, dann braucht es diesen Popanz der aktiven Mitarbeit im Vorfeld nicht.

One thought on “Satirischer Wochenrückblick „Spezial“ über wiederkehrende Beiträge!

  1. Wie es nach den abgelaufen Veranstaltungen aussieht, zeigen die nicht wirklich ein Fünkchen von Einsicht!! Die Absichtserklärungen sind unverbindlich und bieten keinerlei Garantie auf tatsächliche Durchführung!! Da die derzeitige Satzung nach gültigem Recht nahezu wasserdicht ist, werden die Widersprüche schwer durchzusetzen sein!! Man müsste also darauf drängen die wiederkehrenden Beiträge in Rheinland-Pfalz ganz abzuschaffen, wie das in anderen Bundesländern schon der Fall ist‼️

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