Simulation alarmiert: Hochstetten-Dhaun im Fokus von Starkregen und Hochwasser – Handlungsbedarf für die Gemeinde?

Land unter bei Starkregenereignissen! In einer Vorstellung der neuen 3-D-Simulation zur Hochwasser-Vorsorge in Rheinland-Pfalz wurden potenzielle Auswirkungen von ergiebigem Starkregen im Stil der Aartal-Katastrophe beleuchtet. Das innovative Simulationssystem wurde entwickelt, um den Schutz vor Starkregen und Hochwasser im Bundesland in den kommenden Jahren zu optimieren. Hochstetten-Dhaun wurde als exemplarisches Beispiel für die Präsentation der Plattform gewählt. Angesichts eines Szenarios mit intensivem Starkregen sind die Ergebnisse jedoch alarmierend. Wurde das Dorf deshalb ausgewählt, weil dort eine Zeitbombe tickt? Maybe? Wie stark ist Hochstetten-Dhaun bei Starkregen gefährdet? Im Fall außergewöhnlicher Wetterereignisse könnte das Industriegebiet von Hochstetten-Dhaun von Überflutungen betroffen sein. Und wie! Insbesondere das ehemalige Bowling-Center, Autoteile Jakobs und die große Fries-Lagerhalle stehen gemäß der Simulation völlig unter Wasser, wenn die Niederschläge unvorhersehbar intensiv sind.

Die Seenlandschaft erreicht Höhen bis 1,30 Meter und mehr. Dann braucht es Boote! Aber auch die anderen Industriehallen sind mehr oder weniger stark betroffen. Die Simulation berücksichtigt insbesondere den Talkessel zwischen Bahnstrecke und Nahe, der sich bei Starkregenereignissen massiv mit Wasser füllt. Wo soll das auch hin? Die Nahe als Fluss wurde in dieser Simulation nicht einbezogen. Das System kann das (noch) nicht. Bei einem gravierenden Niederschlagsereignis von geschätzten 50 bis 100 Litern oder sogar mehr innerhalb kürzester Zeit prognostiziert die Simulation eine komplette Überflutung des Industriegebiets. Die genaue Höhe des Wasserspiegels kann ebenfalls vorhergesagt werden, was die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen unterstreicht. Die Gemeinde Hochstetten-Dhaun steht vor der enormen Herausforderung, adäquate Maßnahmen zur Vorbeugung zu erarbeiten und zu implementieren.

Angesichts der dargestellten Schreckensszenarien ist es nicht die Frage, ob, sondern wann das Industriegebiet von apokalyptischen Regenfällen betroffen sein wird. Obwohl die neu errichteten Deiche rechts und links der Nahe einen effektiven Schutz gegen Hochwasser bieten, zeigt sich, dass sie bei Starkregen lediglich begrenzt wirksam sind. Die halten die Nahe in Zaum. Die Ortsgemeinde sollte jedenfalls gewarnt sein. Die wird über die erforderlichen Präventivmaßnahmen diskutieren und entscheiden müssen. Die Lagerung von Sandsäcken müsste als erster Schritt zur Vorbereitung auf mögliche Notsituationen in Betracht gezogen werden. Ferner gilt es die Feuerwehr auf solche Ereignisse vorzubereiten, notfalls mit Booten auszustatten. Zusammengefasst, es braucht ein Katastrophenschutz-Konzept.

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