Hängepartie um dritte Rettungswache: Kirn und Bad Sobernheim warten weiter auf dringend benötigte Verbesserungen!

„Alles auf Anfang? Schaut ganz danach aus!“ – Mit großem Erstaunen habe ich den Zeitungsbericht über die Rettungswachen-Angelegenheit im Westen des Landkreises gelesen. Offenbar soll das Thema jetzt erneut aufgerollt werden, inklusive Begehungen und Bewertungen der Istzustände in Kirn und Bad Sobernheim. Nun will man also zunächst sämtliche Einrichtungen im Kreis prüfen. Wie oft denn noch? Da fragt man sich, was die Entscheider eigentlich für ein Zeugs rauchen, das derart die Sinne vernebelt. Bereits seit 2016 sind die unhaltbaren räumlichen Zustände in den Rettungswachen bekannt. In diesem Jahr nahm die Chronologie des Versagens ihren Anfang. Es wurde damals bereits ein dringender Handlungsbedarf festgestellt, sowohl für eine Zusatzwache im Soonwald als auch für eine Sanierung, Erweiterung oder einen Neubau in Kirn. Doch seitdem ist nichts passiert, im Gegenteil, die Zuständigkeiten wurden nun kreisübergreifend neu bewertet, als ob das die Lösung aller Probleme wäre.

Es bedarf keiner prophetischen Fähigkeiten, um vorherzusagen, dass auch im Jahr 2023 keine Bewegung in die Rettungswachen-Angelegenheit kommen wird. Eine endlose Kette von Diskussionen und Lippenbekenntnissen scheint hier das Markenzeichen der politischen Verantwortlichen zu sein. Und mittendrin, Bettina Dickes. Die CDU- Landrätin hat offenbar wichtigere Dinge zu tun, als sich um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Rettungshelfern und Bürgern zu kümmern. Und das schon seit Jahren. Für dieses Aussitzen sollte sie sich in die Ecke stellen und schämen. Sie ganz alleine stand auf der Bremse. Die Zustände in den Rettungswachen Kirn und Bad Sobernheim sind untragbar. Es mangelt an Hygiene, Platz und angemessenen Arbeitsbedingungen. Bereits 2016 wurde dies von verschiedenen Seiten angeprangert, darunter auch vom DRK. Doch die politischen Verantwortlichen drücken sich seit Jahren erfolgreich vor einer Modernisierung, einem Neubau oder Umbau.

Die Vertagung der Entscheidung auf unbestimmte Zeit und leere Versprechungen zeugen von einer nicht nachvollziehbaren Ignoranz gegenüber der dringenden Notwendigkeit einer angemessenen Infrastruktur für die Rettungskräfte. Es scheint fast, als ob hier ein geheimes „Wir-drücken-uns-vor-Verantwortung-Kraut“ geraucht wird, das die Realität ausblendet. Das Volk kann nur an die politischen Entscheider im Kreis Bad Kreuznach und darüber hinaus appellieren , endlich Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Rettungswachen umzusetzen. Es ist an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen und den Rettungskräften die Arbeits- und Sozialräume zu geben, die sie verdienen. Wichtiger als Komfort ist die Einhaltung der Rettungszeiten. Dass man diesen Missstand schon so lange vor sich herschiebt, ist der eigentliche Skandal. Längst hätte die Wache im Soonwald gebaut werden müssen. Es geht um nichts geringeres, als die bestmögliche Notfallversorgung. Damit eiert man nicht rum.  

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