Gluthitze im Anmarsch: 40 Grad im Dienst der Allgemeinheit

Es ist Sommer. Also so richtig. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Die Wetter-App kündigt an, was sich ohnehin schon auf der Stirn abzeichnet: Bis zu 40 Grad. Im Schatten. Wer das Glück hat, ein Büro mit Klimaanlage oder zumindest einem ventilatorisch begabten Kollegen zu teilen, kann sich jetzt entspannt zurücklehnen und sagen: „Ach, Sommer ist doch herrlich!“ Aber was ist mit denen, die draußen arbeiten müssen? Auf den Dächern, auf dem Bauhof, in der Natur, an den Straßenrändern, in der Müllentsorgung – und damit mitten im Glutkern des Alltags? Man könnte meinen, dass bei diesen Temperaturen die Arbeitgeber mit kalten Getränken, Sonnenhüten und einer täglichen Portion Eiscreme zur Seite stehen. Könnte man. Aber wie sieht’s aus im Kirner Land, bei den Bauhof-Teams, für die die Sonne nicht nur Lebenselixier, sondern auch Schweißmaschine ist?

Flexible Arbeitszeiten wären da doch eine feine Sache. Früh morgens anfangen, bevor die Sonne aus dem Bett krabbelt und sich direkt auf die Stirn der Arbeiter legt. Oder eine Siesta einführen – klingt südländisch charmant, ist aber vor allem gesund. Aber gibt’s das? Sind solche Regelungen in den Verbandsgemeinden angekommen oder wird weiter tapfer durchgearbeitet, frei nach dem Motto: „Hitze macht hart“? Man darf hoffen, dass auch in den Amtsstuben sowie in der freien Wirtschaft ein Hitzeschutzpläne auf dem Tisch liegen – idealerweise nicht als Schweißfänger, sondern als ernst gemeinter Akt der Fürsorge. Schließlich ist Fürsorge kein Luxus, sondern Pflicht. Vor allem, wenn’s draußen heißer ist als im Backofen auf Oberhitze. Bis dahin bleibt nur, den Hut zu ziehen – sofern er nicht schon mit Schweiß durchweicht ist – vor denen, die auch bei 40 Grad den Laden am Laufen halten. Und vielleicht sollte der ein oder andere Entscheidungsträgern mal selbst einen Vormittag lang draußen mit anpacken. Nur so, zur Klimabildung.