Die Nachricht kam für viele überraschend – und hat innerhalb kurzer Zeit hohe Wellen geschlagen: Über 5000 Klicks auf den entsprechenden Blog-Beitrag zeigen, wie sehr die medizinische Versorgung vor Ort die Menschen bewegt. Nach Informationen, die dem Blog vorliegen, soll die Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie am Kirner Krankenhaus ihren operativen Betrieb zum 31. Dezember 2025 einstellen. Die entsprechende interne Mitteilung wurde nach Angaben aus Klinik-Kreisen am vergangenen Freitag an die Belegschaft kommuniziert. Seither wird über mögliche Folgen intensiv diskutiert – innerhalb des Hauses, aber auch in der Öffentlichkeit. Es ist davon auszugehen, dass heute innerhalb der Diakonie beraten wird, wie man mit dem Umstand umgeht, dass die Planungen frühzeitig an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Über die Tonlage im ersten Bericht mag man geteilter Meinung sein. Doch die wesentlichen Inhalte beruhen auf aktuellen Entwicklungen, die nicht zu leugnen sind – und die weitreichende Auswirkungen haben dürften. Eine bloß weichgespülte Darstellung würde dem Thema nicht gerecht. Noch im März hatte die Diakonie öffentlich erklärt: „Die stationäre Wirbelsäulenchirurgie in Kirn ist nicht geschlossen.“ Vor dem Hintergrund der nun bekannt gewordenen Planungen erscheint diese Aussage im Rückblick fragwürdig. Offen bleibt, ob sich seither neue Entwicklungen ergeben haben, die eine Neubewertung erforderlich machten. Für die Mitarbeitenden stellt sich nun die Frage, wie es weitergeht. Möglich ist eine Weiterbeschäftigung in der Inneren Abteilung – deren Zukunft jedoch derzeit nicht verbindlich geklärt ist – oder ein Wechsel an andere Standorte wie Bad Kreuznach oder die Mühlenstraße.
Auf ein Wort, Klaus Pfrengle, nachdem ich mit fachkompotenten Leuten sprach:
Angenommen irgendjemand bekäme einen Herzinfarkt oder Schlaganfall und muss in ein Krankenhaus. Wohin mit ihm oder ihr? Wie ist seine lebensbedrohliche Lage aufzufangen?
Reicht die Behandlung hier oder im Rettungswagen aus, um sein Überleben sicher zu stellen, wenn er nach Idar-Oberstein oder Bad Kreuznach transportiert werden muss? Kommt der Hausarzt, Rettungswagen oder Hubschrauber rechtzeitig? Fragen über Fragen, die zu beantworten sind. Insgesamt fehlt mir das Management, das diese und andre Fragen beantworten könnte oder möchte.
Die politischen Vorgaben sind mir einfach zu oberflächlich!