Bürgermeister Thomas Jung (parteilos) nutzt regelmäßig öffentliche Anlässe, um das Engagement der Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Kirner Land zu würdigen – zuletzt im Rahmen der Haushaltsberatungen beim Tagesordnungspunkt Anschaffung spezieller Waldbrandfahrzeuge. Der Applaus aus dem Verbandsgemeinderat unterstrich die hohe gesellschaftliche Wertschätzung für die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Doch Lob allein genügt nicht. Noch immer ist die finanzielle Aufwandsentschädigung für die Einsatzkräfte nicht an das Niveau vergleichbarer Verbandsgemeinden angepasst. Dabei sind es gerade kleine, unbürokratische Zeichen der Anerkennung, die motivieren und gleichzeitig ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand realisierbar wären.
Ein Beispiel: In Kürze lädt die Verbandsgemeinde zum Romantischen Gartenfest ein – eine ideale Gelegenheit, aktiven Feuerwehrkräften freien Eintritt zu gewähren. Eine Geste, die nichts kostet, aber ein klares Signal der Wertschätzung sendet. Gleiches gilt für den kostenfreien Zugang zum Jahnbad. Eine Jahreskarte für Feuerwehrangehörige wäre nicht nur ein Dankeschön, sondern auch eine Stärkung der Motivation. Nebenbei bemerkt: Die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr geht in Verantwortung, Belastung und Einsatzbereitschaft weit über andere Formen bürgerschaftlichen Engagements hinaus. Wer bei Wind und Wetter ausrückt, sich Gefahren aussetzt und mitunter Menschenleben rettet, verdient mehr als symbolische Anerkennung – nämlich faire Bedingungen und Respekt, der sich auch im Alltag widerspiegelt.
Bisher jedoch mangelt es an solchen konkreten Zeichen. Im Gegenteil: In der Vergangenheit mussten Feuerwehrleute, die beispielsweise samstags im Rahmen der Schlosstage im Dienst waren, am Sonntag als Privatpersonen den regulären Eintritt zahlen – ein fatales Signal angesichts ihrer Einsatzbereitschaft. Es ist an der Zeit, mehr zu tun als nur wohlwollend Beifall zu spenden. Die Verbandsgemeinde sollte ein klares Zeichen setzen – durch durchdachte Gesten, faire Rahmenbedingungen und ein echtes Bekenntnis zum besonderen Stellenwert des Feuerwehr-Ehrenamts. Solche Maßnahmen wären dann tatsächlich „Weltklasse“ – jenes Superlativ, mit dem Bürgermeister Jung zuletzt in seiner Haushaltsrede gerne seine Personalpolitik bezeichnete.