Gebührenfluch im Kirner Land: Bürgermeister und Werkleiter stellen sich zwar der Bürgerkritik, ziehen aber ihre Linie weiter durch!

Da braut sich gewaltig was zusammen! Bürgerverträglich geht anders! Gestern Abend fand eine nichtöffentlich anberaumte Bürgerversammlung im VG-Sitzungssaal statt, die sich schnell zu einem öffentlichen Schauplatz für pure Unzufriedenheit und Unverständnis entwickelte. Die von Anwesenden geschilderte Atmosphäre spiegelte die Unzufriedenheit der Bürger mit der aktuellen Verwaltungspolitik wider. Das Eingangshickhack und die undurchsichtige Organisation des Informationsabends ließen die Gemüter zudem hochkochen. Der Blog hätte sich gerne aus erster Hand informiert, ist aber im Glauben einer internen „Krisensitzung“ zu Hause geblieben. Beobachtern zufolge wurde mehr über Rechtmäßigkeit und Rechtsanwälte gesprochen als über die eigentlichen Sorgen und Nöte der Bürger. Dies führte zu dem Eindruck, dass die Verwaltung sich hinter Vorschriften und Gesetzen versteckt und die Empathie für die Belange der Bürger vermissen lässt. Finde den Fehler?

Besondere Unzufriedenheit herrscht über die neuerlichen Gebühren- und Abgabenbescheide, die auf breite Ablehnung stoßen. Der Verwaltungshinweis, dass anderswo ebenso verteuert wird ist da wenig hilfreich. Im Gegenteil! Bürgermeister Thomas Jung, der Erste Beigeordnete Hans Helmut Döbell und Werkleiter Jochen Stumm stehen mehr denn je in der Kritik, da sie offenbar ihre Linie auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen. Das Dreigestirn fährt den Gebührenkarren vor die Wand! Sorry, wer nicht einmal ein klitzekleines Bedauern über den Preissprung zum Ausdruck bringt oder so etwas wie Verständnis signalisiert, wie es Beobachter des Abends schildern, der wird als arrogant, elitär und abgehoben wahrgenommen. Mehr noch: Der reagiert am Bürgerwillen vorbei. Aber sowas von. Einbremsen kann die nun nur noch der Verbandsgemeinderat. Wird der voll auf die Bremse treten?

Die Volksseele brodelt angesichts der empfundenen Willkür und der fehlenden Transparenz bei der Gebührenanpassung zurecht. Die Verdoppelung der Preise in einem so drastischen Schritt wird von vielen als ungeschickt wahrgenommen. Für eventuelle Versäumnisse hinsichtlich fehlender Gebührenanpassungen und Unterhaltungsstau aus der Vergangenheit können die Bürger nix. Die fühlen sich vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne angemessen über die Hintergründe informiert worden zu sein. Die Herren Jung und Stumm werden für den Gebührenfluch verantwortlich gemacht, der das Kirner Land heimgesucht hat. Ortsbürgermeister und Räte zeigen sich ebenso fassungslos wie die Bürger und distanzieren sich von einem Ausmaß, das im Vorfeld nicht angemessen kommuniziert wurde. Die Forderung nach mehr Transparenz und einem sensibleren Umgang mit den Anliegen der Bevölkerung wird lauter. Die Bürger hoffen auf eine Lösung, die ihre finanzielle Belastung berücksichtigt und werden weiterhin aufmerksam verfolgen, wie die Verwaltung mit der aufgebrachten Stimmung umgeht. Gott schütze unser Kirner Land.

6 thoughts on “Gebührenfluch im Kirner Land: Bürgermeister und Werkleiter stellen sich zwar der Bürgerkritik, ziehen aber ihre Linie weiter durch!

  1. Apropos „Transparenz“, was hat eigentlich letztendlich der Umbau der Kläranlage Kirn gekostet? Dafür waren 3,4 Millionen Euro veranschlagt!! Vielleicht sind ja auch hier schon die tatsächlichen Kosten viel höher gewesen! Nach Abschluss der Baumaßnahme hat man nichts mehr gehört🤷‍♂️

  2. Mich beschleicht so langsam das Gefühl, dass außer dem Werkleiter und der Verwaltungsspitze überhaupt niemand wusste, was da auf die Bürger zurollt, denn den Presseberichten zufolge nannte man in der ausschlaggebenden Werksausschusssitzung eine Teuerungsrate von insgesamt rd 1,4 %, und selbst in der Haushaltssitzung „freute“ man sich sogar noch, dass die Gebühren für Wasser und Abwasser und die wiederkehrenden Beiträge seit der letzten Erhöhung Anfang 2023 stabil gehalten werden konnten. Fast könnte man glauben, dass hier – an allen Mandatsrträgern vorbei – ein unkontrollierter Alleingang stattfinden konnte.

  3. Ich las vorhin hier irgendwo in Facebook, dass jemand , ich glaube in der Pfalz, aufgrundder gleichen Problematik ,eine Webseite aufgemacht hat, wo er Zuzugswillige und mögliche Investoren davor warnt , wegen der hohen Abwasser- und Wasserkosten in seine Heimatstadt zu kommen, ohne sich vorher sorgfältigst informiert zu haben. Ähnliches wäre hier im Kirner Land auch angebracht.

  4. Es gibt nur eine Lösung, eine neue Satzung.
    Nicht nur denBürgern gehen die Augen auf, auch den Gemeinden und besonders den Vereinen.
    Da werden Wiederkehrende Gebühren für Schmutzwasser auf Friedhöfen, Bushaltestellen unbebaute Grundstücke, Sportplätze, usw. erhoben.
    Da freut sich schon jeder auf die Kommunalwahlen.

  5. Lieber Herr Bürgermeister Jung, Ärztezentrum, Tierheim, Wasser: wann sehen sie endlich ein dass der Bürgermeister-Job für sie eine Nummer zu groß ist? Treten sie bitte zurück!

  6. Das Brodeln der Unzufriedenheit wird lauter, mir Recht.
    Wir nennen das schröpfen!
    Im Hinterland ist es nun mal so, daß die Grundstücke größer sind, nun werden wir dafür bestraft daß der Regen darauf fällt.

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