Von Blumenvasen und lahmen Armen: Hellberg-Kerb überrascht mit Miniatur-Biergläsern!

Biergläser auf der Kerb. Zu klein, zu uncool!

Aus gegebenen Anlass ein kurzer Blick zurück auf die Hellberg-Kerb. Die haben die Vereine in Zusammenarbeit mit der gastgebenden Kommune gewuppt. In Eigenleistung versteht sich. Ungewöhnlich, das gute Kirner Bier wurde in recht eigentümlichen 0,25-Liter-Glas ausgeschenkt, ein Gefäß, das eher an eine zierliche Blumenvase erinnerte als an ein Bierglas. Der Bierglas-Versuch auf der Kerb von Liliput okay, aber Hochstetten-Dhaun? Ausgewiesene Biertrinker kippen sich in Feierlaune einige Liter am Abend hinter die Binden. Die hatten am Ende nicht nur einen Schwips vom Gerstensaft, sondern einen lahmen Arm vom Ordern. Und für dieses außergewöhnliche, fast schon avantgardistische Gefäß, welches sich überdies nur schwerlich als gut gezapftes Helles füllen ließ, mussten die Gäste stolze 2,50 Euro auf den Tresen legen.

Aber mal ehrlich, für eine Dorfveranstaltung ohne Rummel drumherum ist das schon recht stattlich. Zumal, wenn die Helfer ehrenamtlich agieren. Anderswo muss man das Personal entlohnen, was logischerweise auf den Bierpreis durchschlägt. Den Blog erreichten im Nachgang zur Kerb etliche Zuschriften, sodass der die Erfahrungen von Gästen an dieser Stelle gerne weitergibt. Ohne eigenes Urteil wohlgemerkt. Der Grund: Der Blog weilte im Urlaub und war nicht selbst im leichten Bieranzug vor der Theke aktiv. Der Tenor: Zu kleine Gläser und zu hohe Preise. Das Fazit der Besucher, die den Blog darum baten den Auffälligkeiten eine Plattform zu bieten, kommt der gerne nach.

Ist ja kein Verriss, vielmehr die Schilderung von Eindrücken einzelner Besucher. Und nach deren Meinung, standen sie mit ihrer Meinung nicht alleine da. Logisch, so lange es Kirmestreiben hier und anderswo gibt, so lange werden auch die Preise schon heiß diskutiert. Dabei ist die Formel so einfach. Weniger bedeutet mehr. Will heißen, wird der Bierpreis nicht überreizt, wird auch mehr getrunken. Und das spült wiederum mehr Geld in die Kasse. Und die 0,25-Gläser gehen gar nicht. Alleine schon aus optischen Gründen. Der gemeine Biertrinker fühlt sich ja veräppelt. Die Gläschen vermitteln kein angenehmes Gefühl in der Hand. Im Gegenteil! Und nimmt man einen kräftigen Schluck, ist nix mehr drin. Ob die auch im nächsten Jahr wieder ausgekramt werden?  

Kurioserweise erreichte den Blog nach der Kerb zahlreiche Zuschriften von Besuchern, die ihre Bierglas-Begegnungen schilderten. Einhelliger Tenor: Die Gläser sind zu klein und die Preise zu hoch. Unsere Glaskontakt-Experten bestätigen, dass diese Mini-Gläser nicht nur optisch in die Tasche einer Puppenstube passen würden, sondern auch das Biertrinker-Ego schrumpfen lassen. Ob sich diese „Liliput-Gläser“ auch im nächsten Jahr wieder unter die Gäste mischen werden? Die Frage bleibt offen. Eins steht jedoch fest: Egal wie winzig die Gläser sind, die Diskussion um Preise und Konsum wird wohl ewig groß bleiben. Und solange es eine Kerb gibt, wird auch weiterhin über Bier und seine kuriosen Behausungen gesprochen werden – vielleicht bei einer genüsslichen Runde aus traditionellen, „normal“-großen Bierkrügen. Prost – oder besser: Winziges Wohl!

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