Satirischer Wochenrückblick

Über Ratssitzungen, Sahne-Filet-Fläche, Hundeklos, Bürgermeisterwahl…

Die jüngste Ortsgemeinderatssitzung in Hochstetten-Dhaun erwies sich als wahres Spektakel der besonderen Art. Mit großer Schauspielkunst wurde die formelle Ordnung zur besten Unterhaltung der Zuschauer mal kurzerhand verdrängt. Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell präsentierte sein außergewöhnliches Talent, denn trotz eines familiären Mitwirkungsverbots musste er unbedingt seine Fäden im Hintergrund spinnen. Kurzerhand tauschte er den Chefsessel gegen einen der Zuhörerstühle ein, um dort seine improvisierten Antworten und Kommentare einzustreuen. Wer würde schon auf das begehrte „Filetfläche“-Thema verzichten wollen? Die Gemeindeordnung (GemO) schien sich in diesem Schauspiel als bloße Staffage zu erweisen. Denn wer braucht schon solch lästige Vorschriften, wenn es um politische Manöver geht? Ein eindrucksvolles Beispiel, wie Formalitäten in der Politik eine wahrhaft untergeordnete Rolle spielen können. Aber Moment mal – sollte die GemO nicht genau das sein, was Regeln und Vorschriften für eine geordnete Demokratie bereitstellt? Egal, wer braucht schon Ordnung, wenn man ein Meister der Improvisation sein kann? Bürgermeister Döbell zeigte sich in dieser Sitzung als wahrer Entertainer. Wie ein Jongleur balancierte er zwischen seiner Rolle als Zuhörer und der Versuchung, hier und da ein bisschen mitzumischen. Ein unterhaltsamer Balanceakt, der die Zuschauer zum Staunen brachte. Trotz des Schauspiels bleibt die Frage, ob der gefasste Beschluss letztendlich gültig ist. Ein Fall für die Kommunalaufsicht?! Maybe?

Oh, die „Döbell-Sahne-Filet-Fläche“ – ein Grundstück mit einem so verlockenden Namen, dass selbst die CDU-Ratsmitglieder wie Uwe Jung ungeduldig Fragen stellen wollten. Aber hoppla, da wurde er sogleich kaltgestellt und als unsachlich abgestempelt, als er versuchte, Antworten zur Zukunft dieses mysteriösen Grundstücks zu erhalten. Wie gemein! Es scheint, dass die Ortsgemeinde in der Vergangenheit das Grundstück zu einem Schnäppchenpreis an den Bruder des Bürgermeisters verkauft hat. Und nun hat sich der Wert des Grundstücks im XXL-Format vervielfacht! Ach du Schreck, was für ein verpasstes lukratives Geschäft, zumindest aus Uwe Jungs Perspektive. Natürlich versuchen die anderen Ratsmitglieder, die Entscheidung des Verkaufs zu verteidigen und betonen, dass sie zum Zeitpunkt des Verkaufs nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Na ja, wer weiß, vielleicht spielte auch der „fette Bürgermeister-Bonus“ eine Rolle bei dieser Entscheidung. Manchmal fragt man sich, wie solche Dinge hinter verschlossenen Türen wirklich ablaufen. Doch jetzt bleibt die Frage: Was passiert nun mit diesem wertvollen Grundstück? Niemand weiß es so recht, und das Ganze wird nur noch mysteriöser, wenn das SPD-Ratsmitglied Lars Reidenbach zugibt, dass sie bei Kenntnis der späteren Bodenpreisentwicklung möglicherweise anders entschieden hätten. Hätte, hätte, Fahrradkette – aber das ist wohl reine Spekulation. Nils Munstein bringt es auf den Punkt und fragt, was der Investor (der Bruder des Bürgermeisters) mit dem Grundstück vorhat. Handelsaktivitäten könnten eine andere Richtung einschlagen als die ursprünglich angenommene Industriehallen-Nutzung. Und wenn dem so ist, könnte das Ganze auf einem Verkauf unter falschen Voraussetzungen basieren. Hui, das klingt nach einem potenziellen Ärgernis! Rückabwicklung im Falle eines Falles? Alles in allem bleibt dieses Rätsel um die Zukunft des Grundstücks vorerst ungelöst. Doch wir können gespannt sein, wann der Bruder des Bürgermeisters seine Pläne offenbart und ob dann noch mehr Fragen der Transparenz auftauchen werden. Wer weiß, vielleicht verbirgt sich hinter der „Döbell-Sahne-Filet-Fläche“ noch so manches Geheimnis, das darauf wartet, gelüftet zu werden. Die Ortsgemeinde kann sich auf spannende Zeiten einstellen!

Ach Königsau, ein wahrer Schauplatz des Dramas! Hier dreht sich alles um einen geplanten Solarpark, der die Dorfgemeinschaft in zwei aufgebrachte Lager spaltet. Man könnte meinen, es ginge um den Kampf um den heiligen Gral, aber nein, es ist „nur“ ein Solarpark! Doch Moment mal, da gab es doch eine Bürgermeisterwahl – der politische Neustart sollte die Gemüter beruhigen, oder? Falsch gedacht! Der neue Bürgermeister Klaus Brühl wurde mit einem hauchdünnen Vorsprung gewählt. Mit 50,8 Prozent der Stimmen konnte er sich durchmogeln. Herzlichen Glückwunsch, Herr Brühl, Sie sind der Sieger und gleichzeitig der Verlierer – ein wahrlich königliches Dilemma! Aber keine Sorge, der erfahrene Erste Beigeordnete Hans Helmut Döbell steht mit seinen „Glückwünschen“ bereit. Schließlich weiß er, wie es ist, mit einem mageren Ergebnis gewählt zu werden. Mit seiner umwerfenden Mehrheit von komfortablen 60 Prozent kann er Klaus Brühl sicherlich zeigen, wie man mit einer gespaltenen Dorfgemeinschaft umgeht.

Ach du meine Güte, da haben wir es also: Der Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell, der einst so entschieden gegen jegliche Art von Mülleimern war, hat endlich sein Herz für Hundekot-Mülleimer entdeckt! Ein echter Sinneswandel, der wie ein Erdbeben durch die Gemeinde ging. In der vorletzten Ratssitzung hatte er sich vehement dagegen gewehrt, als ein besorgter Bürger vorschlug, entlang der Hunde-Wege Mülleimer aufzustellen. Das war zu viel den guten Hans Helmut. Mülleimer saugen den nur mehr Müll an. Aber jetzt, haltet euch fest, hat der Ortschef plötzlich ein Einsehen. Es wird eine „Hundekot-Mülleimer-Testphase“ geben! Applaus, Applaus! Fünf dieser zauberhaften Hinterlassenschaften sollen die Gemeinde zieren und zeigen, wie sehr man sich doch um das Hundekot-Problem sorgt. Denn wer hätte gedacht, dass man das Problem dadurch lösen könnte, indem man den Kot der Vierbeiner in bunten Mülleimern sammelt? Ach, wie rührend! Und natürlich musste erst ein besorgter Hundebesitzer den Vorschlag machen, damit der Ortsbürgermeister überhaupt auf die Idee kommt. Jetzt wird sich die Gemeinde sicherlich in ein wahres Paradies verwandeln! Überall diese stilvollen Hundekot-Mülleimer, die majestätisch den Wegesrand schmücken. Die Hundebesitzer werden begeistert sein und endlich ihre Pflicht erfüllen, oder? Nun, wir werden sehen, wie diese grandiose Testphase verläuft. Vielleicht werden die Mülleimer zu wahren Kunstobjekten, umringt von kunstvoll drapierten Hundekot-Türmchen. Oder die Mülleimer bleiben leer, weil die Hundebesitzer weiterhin lieber die Welt als ihren Hundekloset nutzen. Wie auch immer, wir können gespannt sein auf die neue Ära des Hundekot-Managements in der Gemeinde.

One thought on “Satirischer Wochenrückblick

  1. Eigentlich lese ich den Blog immer gerne. Ein bisschen spitzbübisch und sarkastisch – immer gerne wieder. Aber mal ehrlich: das Thema Bürgermeister in allen Facetten kann ich echt nicht mehr hören. Die Meinung des Blogs ist diesbezüglich wirklich hinlänglich bekannt. Ich als Hochstettener Bürger bin diese ewige Lamentiererei jedoch echt leid. Gibt es denn bei uns keine anderen Themen?

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