Applaus, Schulterklopfer, Ehrenmedaille aus verbalen Goldflocken: Hans Helmut Döbell (SPD), Ortsbürgermeister von Hochstetten-Dhaun, wurde vom politischen Gegenlager geradezu geadelt. CDU-Mann und Dritter Beigeordneter der Verbandsgemeinde, Udo Barth, nannte ihn im persönlichen Gespräch den „besten Ortsbürgermeister in der VG“. Ja, in der ganzen VG Kirner Land! Und das will was heißen – immerhin gibt es da noch andere. Für die heißt das: Nach Hochstetten-Dhaun blicken, um zu lernen! Der Zeitungsredakteuer hat das Lob entweder aufgeschnappt oder es wurde ihr zugetragen. Schwupp, hat der es transportiert. Gehört sich auch so. Gertreu dem Motto: Ehre wem Ehre gebührt. Barth, der quasi als Juryvorsitzender bei der „VG-Bürgermeister-Bambi-Verleihung“ fungiert, hat mit dieser Lobeshymne den roten Teppich für Döbell ausgerollt. Doch wie bei jeder Bambi-Verleihung gibt’s auch hier einen Haken: Der Wähler, also das „Publikum“, hat Döbell bei der letzten Wahl nur mit 56,7 Prozent Zustimmung bedacht – was man als klaren „Durchfall“ in der beliebten Publikums- oder Wählerwertung bezeichnen könnte.

Aber hey, wer polarisiert, der existiert. Und wer gelobt wird, darf sich auch mal zurücklehnen und kurz die Seele baumeln lassen. Arbeitsmoral und Selbstbewusstsein danken es. Neubaugebiete sprießen, Solarparks glänzen in der Sonne – das Geld wird nicht nur eingenommen, sondern sogar sinnvoll verteilt. Zumindest behauptet das Herr Barth, und der muss es ja wissen. Der ist nah dran! Ob man Döbell klonen kann? Unklar. Aber sicher ist: Sollte sich das je biotechnisch umsetzen lassen, dann bitte direkt für alle Ortsgemeinden ein Exemplar. Ein Döbell für jeden Ort und für die Verbandsgemeinde noch einer als Bonus obendrauf – das wär’s doch! VG-weit einheitliche Exzellenzen im Bürgermeisterwesen. Das Kirner Land wäre Vorzeigeland. Bis dahin bleibt Hochstetten-Dhaun das kommunalpolitische Las Vegas der VG – hier wird geglänzt, gelächelt und gelobt. Und wer weiß: Vielleicht klappt’s bei der nächsten Wahl ja auch mit der Wählergunst.