Schwimmkurs-Drama: Provokant gefragt – sind Begleitpersonen potenzielle Schwarzschwimmer?

Die Gemüter kochen, der Schaum schlägt hohe Wellen: Es geht um den heiklen Punkt der Eintrittspreise für Begleitpersonen bei den beliebten und geschätzten Schwimmkursen. Da sitzen die Mamas, Papas, Opas und Omas also im Trockenen, in Straßenklamotten, für eine knappe Stunde am Beckenrand, und zack – Eintritt in voller Höhe! Doch warum eigentlich? Eine klare Antwort darauf haben die Verantwortlichen der VG-Werke parat: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – und bei uns wird grundsätzlich allen Begleitpersonen pauschal unterstellt, dass sie nach dem Kurs heimlich planschen wollen. Da meldet sich Lena Lorenz, die Leiterin der Volkshochschule, beim Blog. Ihr Vorwurf: fehlendes Hintergrundwissen. Und da hat sie einen Punkt! Asche über das Blog-Haupt. Die VHS hat nämlich keinen Einfluss auf die Eintrittspreise. Die ist unschuldig. Und das gilt es richtig zu stellen. Diesen Einfall verdanken wir ausschließlich den kreativen Köpfen der VG-Werke. Deren Hauptargument: In den Sommerferien könnte es vorkommen, dass Eltern mit ihren Kindern den ganzen Tag im Schwimmbad verbringen. Und das Personal kann, besonders bei späteren Uhrzeiten, einfach nicht mehr nachhalten, ob die Eltern tatsächlich das Bad verlassen oder sich still und heimlich ins kühle Nass schleichen.

Heißt im Klartext: Weil ein paar Eltern die Regeln missachten könnten, werden gleich alle in Sippenhaft genommen. Vertrauen ist schön und gut, aber in der Welt der VG-Werke gibt es das nur gegen Bares. Es geht schließlich um Sicherheit – die Sicherheit, dass niemand das Schwimmbad ohne entsprechende Zahlung nutzt. Da werden aus harmlosen Begleitpersonen plötzlich potenzielle Schwarzschwimmer. Eine Regelung, die allen Ernstes auf der Annahme basiert, dass man sich heutzutage einfach nicht mehr auf die Ehrlichkeit der Menschen verlassen kann. Okay, man kann es so machen. Aber ist das fair? Ist es gerecht, dass alle Begleitpersonen wie mutmaßliche Badebetrüger behandelt werden? Könnte man nicht vielleicht auch anders verfahren? Zum Beispiel mit speziellen Eintrittsbändern für Begleitpersonen, die nur während der Kurszeit gültig sind, oder einer geringeren Gebühr für Nicht-Bader? Doch bis solche innovativen Ideen bei den VG-Werken Gehör finden, bleibt den Begleitpersonen nichts anderes übrig, als sich mit der gegenwärtigen Situation zu arrangieren. Bis dahin heißt es den vollen Eintritt berappen – auch wenn man sich ohne eigene Badeabsicht nur eine Stunde lang den spritzenden Nachwuchs anschaut.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Schwimmkurs!

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