Die Freie Demokratische Partei (FDP) hat sich im Vorfeld der anstehenden Wahlen auf die digitale Überholspur gewagt und dabei den Turbo gezündet. Mit einer Präsenz im Internet und den sozialen Medien, die selbst den schnellsten Sportwagen alt aussehen lässt, fegt die FDP an allen anderen politischen Akteuren vorbei. In einer Zeit, in der sich vor allem junge Wählerinnen und Wähler vermehrt online über Politik informieren, hat die FDP erkannt, dass sie mit einem Fuß aufs Gaspedal treten muss. Während andere Parteien noch damit beschäftigt sind, die Bedienungsanleitung für ihren Bollerwagen zu entziffern, düst die FDP Kirner Land Fraktion im direkten Vergleich mit einem digitalen Porsche durch die Datenautobahn. Offensichtliche Denke: Wenn schon politisches Engagement im Netz, dann aber richtig! Und das Ergebnis spricht für sich. Eine erste Blog-Analyse zeigt, dass die Internetseiten anderer politischer Akteure im Kirner Land ungefähr so modern sind wie eine Disketten-Sammlung. Während die FDP mit ihrem hippen Design und Informationen über Themen die dem Kirner Land unter den Nägeln brennen punktet, verstauben die Seiten anderer Parteien im digitalen Nirgendwo. Beispiel: Wie positioniert sich die FDP beim Thema Abwasser und der neuen Gebührenordnung? Hier ein Auszug aus dem FDP-Programm!
„Es ist wirklich sehr schlecht und falsch gelaufen: In der Corona-Hochphase, Mitte 2021, wurde unter erheblichem Zeitdruck eine neue Satzung beschlossen. Schlimmer noch, mangelhaft vorbereitet und ungenügend nach innen und außen kommuniziert. Die Verwaltung war damals nicht in der Lage verlässliche Zahlen trotz Nachfragen (bis heute) zu liefern. Dazu wurde Kompetenz von Verwaltungsseite suggeriert durch einen promovierten Experten und Juristen Dr. Maibourg, der letztlich auch aus der weiteren Region stammt und die Verhältnisse kennen müsste. Die Verwaltung hatte zugesichert, dass der normale Gebührenzahler nicht mehrbelastet wird. Dazu hat die Verwaltung einen externen Dienstleister beauftragt, hat sich auch nicht zum kritischen Handeln veranlasst gesehen, als es klar war, dass die Berechnungen fehlerhaft waren. Was ist unser Anspruch? Die neue Abwassersatzung muss transparent, damit nachvollziehbar und gebührenorientiert sein. Sie muss auch Anreize enthalten, sparsam mit Wasser umzugehen, aber auch denjenigen belohnen, der es schafft, die Kanalisation weniger zu belasten. Allerdings muss der Spagat gelingen, dass gewerbliche Betriebe nicht überproportional belastet werden.„
Wow, klare Kante und das Versprechen es jetzt besser zu machen. Die Botschaft steht. Nehmen wir die Liberalen beim Wort. Die scheinen in dieser Angelegenheit bürgerfreundlich vorn zu sein. Passt ja auch zu ihrem Slogan „nicht meckern, machen“. Was machen die anderen? Die nächsten Tage schaut der Blog genauer auf die Seiten anderer Parteien und Wählergruppen und zieht konkrete Vergleiche. Schon ein erstes vages Durchklicken offenbarte erhebliche Defizite. Fakt scheint, die FDP hat sich einen Platz ganz oben auf dem digitalen Siegertreppchen gesichert. Ob die anderen Parteien jemals aus dem Rückspiegel auftauchen werden, bleibt abzuwarten.