Satirischer Wochenrückblick 5. November

Über Bürgertreff, Zeitung, Nahwerte, Radwegekonzept, Aral-Tankstelle…

Die Absage traf Hochstetten-Dhaun wie ein Meteoriteneinschlag, so unerwartet, dass selbst das lokale Mitteilungsblatt den Ausfall nicht transportieren konnte. Nur auf der Dorf-Internet-Seite steht es kurz und schmerzhaft: Der große Bürgertreff, ursprünglich für den 24. September angedacht, dann auf den 5. November verschoben, wurde kurzerhand gecancelt, und das ausgerechnet wegen dieser mysteriösen „Terminüberschneidungen“. Fragt sich nur, wie kann das sein? Haben die Verantwortlichen vergessen, dass der Terminkalender erfunden wurde, um genau solche Kollisionen zu verhindern? Ein nützliches Hilfsmittel, in das man Veranstaltungen für das ganze Jahr eintragen kann, um Himmels willen! Ein Dokument, das am Anfang des Jahres mit Sorgfalt befüllt wird und dann regelmäßig gepflegt wird, als ob es das heilige Gral-Buch der Dorfveranstaltungen wäre. Aber wir wollen großzügig sein. Wenn eine kleine Gemeinde es nicht schafft, in einem ganzen Jahr einen Bürgertreff zu organisieren, dann muss es einfach an der allumfassenden Begeisterung für solche Zusammenkünfte mangeln, oder? Aber, hey, wir sollten nicht übertreiben, es gibt auf dieser großen, weiten Welt definitiv Schlimmeres, auch wenn es ein wenig peinlich ist, ein Treffen für die Bürger nur ein paar Tage vorher abzublasen. Ganz bestimmt.

Die Zeitungszeitreise ist da! Ihr Morgengenuss wird jetzt auf Ihrer Couch serviert, ohne dass Sie den Pyjama wechseln müssen. Die Rhein-Zeitung hat die Zeitmaschinen aus dem Keller geholt, und voilà, die Morgenzeitung landet schon heute im Briefkasten. Verblüffend, oder? Doch Vorsicht, die Zeitumstellung ist ein Test für Ihre geistige Zeitrechnung. Heute könnte schon morgen sein, und wenn Sie gestern die heutige Zeitung verlegt haben, lesen Sie vielleicht schon morgen über das, was Sie heute verpasst haben. Ein verwirrendes Paradoxon! Aber keine Sorge, die Zeitungsumstellung hat auch ihre Vorteile. Die Online-Ausgabe ist quasi live zur Tagesschau verfügbar, und Zeitungsausträger können ihre Morgenrunden gegen gemütliche Abendbesuche tauschen. Einziger Haken: Lokalsportergebnisse verspäten sich, und wenn Sie heute verlieren, müssen Sie bis Dienstag warten, um es zu erfahren. Die Zeitungsumstellung ist ein neues Kapitel im Zeitungstheater, das die Welt noch gebraucht hat.

„Nahwerte“ – das sagt euch etwas, oder? Wahrscheinlich eher nicht. In einer Welt, in der die Giganten des E-Commerce die Szene beherrschen und das Internet mit Produkten überschwemmen, scheint „Nahwerte“ eher wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Das Angebot ist spärlich, und man fragt sich, ob überhaupt noch jemand auf den müden „Jetzt kaufen!“-Button klickt. Die Plattform dümpelt vor sich hin, und die Frage drängt sich auf: Wann ziehen die Verantwortlichen endlich den Stecker? „Nahwerte“ ist wie ein unausgereifter Kuchen, der nie wirklich gebacken wurde. Seit dem Start hat sich wenig verändert, und die Händler auf der Plattform wirken so begeistert wie ein Faultier am Montagmorgen. Vielleicht wäre es klüger, das Handtuch zu werfen, bevor selbst die einzige Brauerei, der einzige Lichtblick im tristen Angebot, das Weite sucht. Sie haben schließlich längst eigene Wege gefunden. Um ehrlich zu sein, „Nahwerte“ hat nie wirklich Fahrt aufgenommen. Ein digitales Dilemma, das vielleicht besser bald ein Ende mit Schrecken findet.

Ah, die VG Langenlonsheim-Stromberg im Osten – sie haben scheinbar beschlossen, die Touristen mit einer bahnbrechenden Entdeckung zu beeindrucken: Schilder! Ja, Sie haben richtig gehört, ein paar Schilder hier, ein paar dort, und schon sollen werden Rundwege und Routen kenntlich gemacht. Bestandswege zusammenführen – passt.  Nun, in der VG-Kirner Land im Westen der Region haben sie einen anderen, weitaus avantgardistischeren Ansatz gewählt. Hier werden die Mountainbiker auf eine Reise ins Unbekannte geschickt, ganz nach dem Motto „Die beste Navigation ist die, bei der du nicht weißt, ob du jemals wieder nach Hause findest.“ Die Idee, klare Wege und Orientierungshilfen bereitzustellen, ist für diese Region offensichtlich ein überholter Trend. Während der Osten mit „Wumms“ die touristische Infrastruktur ausbaut, hängt das Kirner Land im Westen einmal mehr hinterher. Sie könnten so leicht vorhandene Wege beschildern und „Traum-Biker-Schleifen“ schaffen, aber nein, das wäre zu einfach. Stattdessen lassen sie die Mountainbiker im Dunkeln tappen und suchen nach ihren eigenen Wegen. Genial, oder? Warum die Touristen mit klaren Strecken und einem leicht verständlichen Radwegsystem verwöhnen, wenn man ihnen die Freiheit geben kann, sich permanent zu verirren?“

Da gibt es doch tatsächlich Neuigkeiten rund um die geplante Tankstelle an der Ausfahrt Hochstetten „Mitte“, die unsere bisherigen Vermutungen ordentlich auf den Kopf stellen. Bisher haben wir in unserem Blog immer angenommen, dass an diesem Standort eine Aral-Filiale entstehen wird. Aber halt, es gibt da jetzt einen Insider, ein waschechter Tankstellenmagnat, der nicht weniger als 13 Aral-Filialen sein Eigen nennt, inklusive der in Weierbach. Dieser Insider beobachtet mit größtem Interesse die Vorgänge im neuen Industriegebiet, besonders was die geplante Tankstelle betrifft. Und siehe da, in einem Brief an unseren Blog klärt er uns auf: Nein, nach neuesten Informationen wird es keine Aral-Tankstelle an diesem Standort geben. Na sowas! Bedeutet das etwa, dass die Tankstellenwelt aus den Fugen gerät? Vielleicht hat ja ein Unternehmen, wahrscheinlich die Scherer Gruppe, bei Aral angeklopft, um Interesse an einem weiteren Standort zu bekunden. Schließlich betreibt Scherer schon drei Aral-Tankstellen im Hunsrück. Aber Moment mal, die Aral AG hat die Anfrage abgelehnt, und zwar wegen ihrer bestehenden Verbindungen. Ob Aral jetzt endgültig aus dem Spiel ist oder die Scherer-Gruppe, als potenzieller Player, sich nach einem anderen Partner umsehen muss, bleibt vorerst ein Rätsel. Seit Januar ist leider nichts Neues zu diesem Thema bekannt, und das Tankstellenprojekt steckt in einer seltsamen Warteschleife. Vielleicht überlegen andere Mineralölfirmen wie Shell, Esso, BP und Co., ob sie sich in Hochstetten breitmachen wollen. Es bleibt also abzuwarten, wie die Sache weitergeht. Das Motto „ARAL – jetzt erst recht“ scheint in Hochstetten vorerst nicht zu gelten. Mal sehen, wie die Geschichte weitergeht!

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