Die mit Spannung erwartete halbe Sonderseite im Öffentlichen Anzeiger über die Leerstände in Kirns Innenstadt ist endlich da. Diese gründliche Zählung, sorgfältige Recherche und präzise Beschreibung des Ist-Zustands bietet einen wertvollen Einblick. Der Öffentliche Anzeiger hat diese Daten akribisch erfasst, nicht nur um sie als Abgleich zum offiziellen Leerstandsregister zu nutzen, sondern auch als Grundlage für eine tiefgehende Ursachenanalyse. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung. Der Zeitung steht ein zweiter Teil bevor, in dem die Meinung von kommunalen Experten der Wirtschaftsförderung eingeholt wird. Wir werden gespannt darauf warten, welche Strategien diese Fachleute entwickeln, um dem Leerstands-Trend erfolgreich entgegenzuwirken. In zwei oder drei Jahren wird es dann Zeit für ein „Update“, um zu überprüfen, ob diese Maßnahmen Wirkung zeigen. Ein moderner Faktencheck sozusagen.
Kirn ist bei weitem nicht allein mit dieser Herausforderung. Die Frage, wie Besucher die Anziehungskraft und das Angebot der Innenstadt bewerten, ist von enormer Relevanz. Früher war Kirn die ultimative Einkaufsstadt in der mittleren Nahe, doch die Zeiten haben sich geändert. Die meisten Einkäufe finden jetzt außerhalb der Stadtgrenzen statt. Was dringend erforderlich ist, ist eine Initialzündung und finanzielle Unterstützung. Leider hat man es verpasst, Geld aus dem Landes-Topf „Innenstadt-Impulse“ zu beantragen, aber ein Antrag wurde kürzlich eingereicht. Bedauerlicherweise scheinen konkrete Ideen und umfassende Konzepte in Kirn und anderswo Mangelware zu sein. Wir sollten jedoch betonen, dass es keine Patentrezepte gibt. Die Aussichten auf eine Verbesserung sind eher trübe, wenn überhaupt vorhanden. Im Gegenteil, die Lage könnte sich sogar noch weiter verschärfen.