Satirischer Kommentar Landeskrankenhaus Meisenheim: Politische Beruhigungspillen mit Beipackzettel!

Da hilft nur Gottvertrauen! Wenn Politiker sich gemeinsam mit Geschäftsführern zur Lage eines Krankenhauses äußern, dann ist das meist so beruhigend wie eine Wärmflasche – aber oft ebenso wirkungslos. So auch jetzt beim Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim. „Eine Schließung ist ausgeschlossen“, heißt es da in einem gemeinsamen Statement. Aha. Wer solche Sätze öfter hört, weiß: Das ist keine Entwarnung – das ist die Sirene, bevor’s richtig losgeht. Denn wenn das Land selbst einen neuen Träger sucht, ist klar: Die aktuelle Struktur passt nicht mehr ins Konzept. Und wenn dabei betont wird, dass man den Standort „selbstverständlich“ weiterführe, sollte sich jeder fragen, warum das so ausdrücklich erwähnt werden muss. Meist ist das der Moment, in dem die Belegschaft die Schränke sortiert und die Patienten sich fragen, wo sie künftig eigentlich versorgt werden.

Die AöR Landeskrankenhaus gibt sich betont kooperativ: Man habe ja eigentlich einen anderen Versorgungsauftrag – Psychiatrie, Neurologie, der ganze Bereich abseits des chirurgischen Alltags. Meisenheim sei da eine Ausnahme. Klingt auf dem Papier nachvollziehbar – in der Realität wie eine Entwöhnung auf Raten. Und dann die nächste Beruhigungstablette: Sollte sich kein neuer Träger finden, bleibe alles beim Alten. Na dann! Nur blöd, dass bereits laut darüber nachgedacht wird, wer übernehmen könnte. Und wenn es stimmt, was zu hören ist – dass ausgerechnet die Diakonie Interesse zeigt – dann gute Nacht. Wer dort schon einmal mit Pflegepersonal oder MVZ-Strukturen zu tun hatte, weiß: Die Ausstattung ist oft christlich, die Bezahlung eher biblisch („Du sollst dein Kreuz tragen“), und die Mitbestimmung endet häufig beim Vaterunser. Aber immerhin, die Politik war sich einig. Alle Beteiligten betonen unisono, wie wichtig der Standort ist und wie sicher die Versorgung bleibt. Wenn so viele Leute plötzlich betonen, dass alles gut wird – dann ist meistens längst klar: Es ist fünf vor zwölf.