Ganz in Weiß zur Parlamentskrone – Klöckner übernimmt das Amt der Bundestagspräsidentin!

Es ist vollbracht: Julia Klöckner, die Tochter der Nahe, hat soeben die höchste politische Bühne in Deutschland betreten. Sie ist die neue Bundestagspräsidentin! GLÜCKWUNSCH! In geheimer Wahl erhielt die rheinland-pfälzische Abgeordnete eine klare Mehrheit und übernimmt damit eines der höchsten Staatsämter. Glückwunsch! Das Ergebnis ist mit 382-ja-Stimmen nicht berauschend. Rund 61 Prozent der Abgeordneten haben sie gewählt. Ganz in Weiß gekleidet – als sei sie auf dem Weg zum Traualtar des Parlamentarismus –, betrat Klöckner den Plenarsaal. Ein Auftritt, der nicht nur optisch an ihre Zeit als Weinkönigin erinnerte, sondern auch symbolisch als Neuanfang in ihrer politischen Karriere gesehen werden könnte. Man hätte fast erwartet, dass ein Staatssekretär ihr den Brautstrauß reicht. Den bekam sie in bunter Form von Friedrich Merz. Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin strahlte mit der Berliner Sonne um die Wette. Sie folgt auf ihre Vorgängerin Bärbel Bas (SPD) und wird künftig die Sitzungen des Bundestags leiten sowie das Parlament nach außen vertreten.

Ihre Nominierung durch die Union galt als Formsache, schließlich hat die stärkste Fraktion traditionell das Vorschlagsrecht für diesen Posten. Doch nicht alle schwenken weiße Taschentücher vor Rührung. Während ihre Unterstützer auf ihre langjährige Erfahrung und Durchsetzungsfähigkeit verweisen, gibt es auch kritische Stimmen, die sich fragen, ob Klöckner die überparteiliche und repräsentative Rolle mit der nötigen Zurückhaltung ausfüllen kann. Besonders ihre Zeit als Ministerin wurde teils kontrovers diskutiert – von Zuckerreduktionsstrategien bis zur Düngeverordnung war nicht alles süffig. Mit der neuen Position rückt auch ihre Heimatregion Nahe stärker in den politischen Fokus. Ob sie das Amt ähnlich souverän ausfüllt wie einst das Weinköniginnen-Krönchen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: An symbolträchtigen Auftritten mangelt es ihr nicht.