Dauercamper in Haumühle müssen ihre Plätze räumen – Neue Hochwasserschutzlinie am Simmerbach

Diese Kündigungswelle ist für die betroffenen Dauercamper ein Schock! Mutmaßlich aufgrund neuer beziehungsweise geänderten Hochwasserschutzrichtlinien, die nach der Ahr-Flut von 2021 für ganz Rheinland-Pfalz eingeführt wurden, müssen mehrere Dauercamper auf dem Campingplatz in Haumühle ihre Plätze räumen. Die betroffenen Parzellen liegen in der neu festgelegten Hochwassergefahrenzone entlang des Simmerbachs, die durch die überarbeiteten Schutzlinien definiert wurde. In den letzten Tagen erhielten die Camper Kündigungen vom Verpächter und wurden darüber informiert, dass sie ihre Stellplätze innerhalb der kommenden sieben Wochen verlassen müssen. Diese Regelung betrifft nicht alle Dauercamper auf dem Platz, sondern nur diejenigen, deren Parzellen in der neu definierten Flutzone liegen. Dietmar Scholz, ein langjähriger Camper aus Altenglan, äußerte sich enttäuscht: „Es kam für uns völlig unerwartet. Wir haben neben Wohnwagen hier komplette Tiny Häuser mit vorher genehmigten Anbauten stehen, die nun ebenfalls abgebaut werden müssen. Wir fühlen uns überrumpelt und schlecht informiert.“

Die betroffenen Camper kritisieren, dass sie nicht in die Entscheidung einbezogen wurden und nun vor der unerwarteten Herausforderung stehen, innerhalb kurzer Zeit eine neue Unterkunft zu finden. Alternativflächen auf dem Gelände stehen nicht zur Verfügung. Und wie geht es weiter? Die Betroffenen erwägen rechtliche Schritte gegen die Kündigungen aus Hochwasserschutzgründen. Gemeinsam wollen sie ausloten was möglich ist. Die Chancen scheinen aber eher gering zu sein. Gesetz ist Gesetz und wenn die Linie auf dem Campingplatz neu gezogen werden musste, dann werden die Betroffenen diese Entscheidung wohl oder übel akzeptieren und zeitnah räumen müssen. Die überarbeiteten Hochwasserschutzrichtlinien wurden auf Basis aktueller Gefahrenkarten und Empfehlungen von Fachbehörden angepasst. Das Ziel ist es, den Hochwasserschutz für die Regionen zu verbessern und künftige Schäden durch extreme Wetterereignisse zu verhindern. Am kommenden Donnerstag kommen die Betroffenen zusammen, um über die Situation zu beraten und das weitere Vorgehen zu besprechen.