Schon gelesen? Am 27. März hält die Gemeindeschwesterplus des Landkreises, Daniela Köhler, eine Sprechstunde in der Verbandsgemeinde Kirn ab. Zwischen 10 und 12 Uhr steht sie Bürgerinnen und Bürgern für Anliegen zur Verfügung und bringt zudem Vorsorgemappen sowie Notfall-Daten-Formulare mit. Doch so wertvoll dieser Besuch ist – es bleibt bei einer kurzen Stippvisite. Daniela Köhler ist die einzige Gemeindeschwester für den gesamten Landkreis mit rund 161.000 Einwohnern. Ein dauerhaftes Angebot in Kirn fehlt bislang, obwohl der Bedarf groß ist. In anderen Regionen, wie beispielsweise in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, zeigt sich, wie wertvoll lokal verankerte Gemeindeschwester sein können: Sie beraten ältere Menschen in Gesundheitsfragen, unterstützten sie im Alltag und vermitteln Hilfsangebote. Kurzum, sie kümmern sich um Senioren.
Das Modell „Gemeindeschwesterplus“ wird durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert und richtet sich speziell an Seniorinnen und Senioren, die noch nicht pflegebedürftig sind, aber dennoch Unterstützung benötigen. Ziel ist es, ihnen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Die Gemeindeschwestern arbeiten präventiv, beraten zu Themen wie Gesundheitsvorsorge, Sicherheit im Alltag und soziale Teilhabe – eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Strukturen.
Trotz dieser Vorteile verweigert sich die Verbandsgemeinde Kirn seit Jahren einer festen Implementierung dieses Angebots. Ein dauerhaft vor Ort ansässiges Modell, wie es in Herrstein-Rhaunen bereits erfolgreich läuft, könnte das gesamte Kirner Land erheblich bereichern. Weltklasse ist das nicht Herr Jung! Kurzbesuche allein reichen nicht aus, um den Menschen hier nachhaltig zu helfen. Die Frage bleibt: Warum wird die Chance auf eine eigene Gemeindeschwester für Kirn nicht genutzt? Die Bürgerinnen und Bürger hätten eine Ansprechpartnerin verdient – dauerhaft und nicht nur für wenige Stunden.