Die Sache mit der Wahrnehmung ist so eine. Wer glaubt, er hätte grünes Licht für ein ambitioniertes Projekt, könnte sich schnell im Chaos der Missverständnisse wiederfinden – wie Bürgermeister Thomas Jung, der bei der jüngsten Ältestenratssitzung der Gemeinde von einem vermeintlich zustimmenden Signal aus der Ecke des FDP-Bürgermeisters Frank Ensminger überrascht wurde. Doch, wie sich herausstellt, hatte Ensminger den „Zustimmungsknopf“ bei der vorgeschalteten Ältestenratssitzung gar nicht gedrückt. Vielmehr wollte der FDP-Mann lediglich sein politisches Meinungsbild zur weiteren Prüfung an seine Fraktion weitergeben – die sich dann natürlich entschieden gegen das Möbelprojekt stellte. Das Ergebnis? Zwei fehlende Stimmen, die die Anschaffung von 55 hochmodernen Büroschreibtischen samt passender Container im Umfang von 95.000 Euro zunichte machten. Jung hatte die Botschaft von Ensminger offenbar falsch entschlüsselt.
Der tiefgründigste Moment der Sitzung fand jedoch nach der eigentlichen Entscheidung statt, als die Protokollführerin den feierlichen „Abgelehnt“-Stempel setzte. Es folgte ein hitziger Schlagabtausch zwischen den beteiligten Parteien, bei dem es weniger um die Möbel ging, sondern eher um die Frage: Wer hat nun genau wen falsch verstanden? War es der „Sender“ Ensminger, der seine Signale nicht richtig ausgerichtet hatte, oder der „Empfänger“ Jung, der auf der falschen Wellenlänge funkte? Unsere Expertenmeinung aus dem Zuhörerraum dazu: Wer Entscheidungen auf schwachen Frequenzen vorbereitet, landet schneller im „Abgelehnt“-Muster. Und das, liebe Leser, ist nicht nur peinlich, sondern absolut vermeidbar – vorausgesetzt, man hört sich vorher die richtigen Wellen an und analysiert alle relevanten Strömungen. Ein versäumter Schritt, der für Jung wohl als schmerzhafter, aber lehrreicher Lerneffekt in die Geschichte eingehen wird.
Doch die Sache ist noch nicht vorbei. Ein kleiner Trost bleibt: Das Thema höhenverstellbare Schreibtische wird nächstes Jahr vermutlich wieder auf der Agenda stehen – dann vielleicht besser vorbereitet, weniger nach dem „Gießkannenprinzip“, sondern maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter. Und dann klappt’s vielleicht auch mit der Zustimmung – vorausgesetzt, alle „Sender“ und „Empfänger“ sind richtig eingestellt.