Im Wahlkreis bahnt sich ein vertrautes Schauspiel an: Dr. Denis Alt, Staatssekretär und Dauer-Kandidat der SPD, tritt erneut zur Landtagswahl für den Wahlkreises 18 (Kirn/Bad Sobernheim) an. Wie schon beim letzten Mal – und dem Mal davor – darf man davon ausgehen, dass seine Kandidatur nicht mit dem Einzug ins Parlament endet, sondern mit dem guten alten „Danke, aber ich bleibe lieber Staatssekretär“. Politisch interessierte Menschen in der Region kennen das Spiel längst: Alt wird aufgestellt, lächelt auf den Plakaten, sammelt Stimmen – und übergibt dann das Ticket an Markus Stein, der still und fleißig ins Parlament nachrückt. Man kennt seine Rollen, wie bei einem gut eingespielten Theaterensemble. Der Vorteil? Die Wähler bekommen das Gefühl, einen prominenten Landespolitiker zu wählen.
Der Nachteil? Sie bekommen ihn halt nicht. Stattdessen gibt’s Stein – den Ersatzkandidaten aus der zweiten Reihe. Gewissermaßen die politische Variante eines Überraschungseis: Außen Alt, innen Stein. Rechtlich ist alles sauber – politisch ist es ein Geniestreich aus der Schule der taktischen Kandidatur: Man nehme einen bekannten Namen, lasse ihn antreten, und ersetze ihn nach der Wahl durch den eigentlichen Mandatsträger. Effektiv, effizient, entwaffnend durchschaubar. Ob das noch Demokratie oder schon politisches Theater ist, bleibt Ansichtssache. Sicher ist nur: Wer Denis Alt wählt und die SPD bildet die Regierung, bekommt vermutlich wieder Markus Stein. Und wer sich darüber wundert, hat vermutlich beim letzten Mal nicht aufgepasst.