Ein Fest war geplant, doch nun bleibt die Tür zu: Schon gelesen, der für Samstag, den 17. Mai, angekündigte Tag der offenen Tür im Gesundheitszentrum Glantal – zugleich das zehnjährige Jubiläum der Einrichtung – wurde überraschend auf den Herbst verschoben. Es sind meist die kleinen Meldungen in den Randspalten der Zeitungen, die es in sich haben. Offiziell begründet wird der Schritt mit „den neuesten Entwicklungen“, wie der Kaufmännische Direktor Stephan Backs auf Anfrage des Öffentlichen Anzeigers mitteilte. Der Zeitpunkt sei aktuell „nicht optimal“. Diese Formulierungen werfen Fragen auf. Denn Jubiläen gelten gemeinhin als gute Gelegenheit, sich öffentlich zu präsentieren, Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden zu zeigen und das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken. Doch genau darauf verzichtet die Klinikleitung nun – freiwillig? Vertrauen erhalten geht irgendwie anders.
Beobachter vermuten, dass hinter der Absage deutlich mehr steckt als „Entlastung der Vorbereitung“, wie es offiziell heißt. Denn im Hintergrund läuft ein sensibles Verfahren: Das Land Rheinland-Pfalz möchte sich offenbar aus der Trägerschaft zurückziehen und sucht einen neuen Betreiber für das Gesundheitszentrum. In den Medien ist von intensiven Gesprächen die Rede, auch mit privaten Interessenten. Auch die Diakonie? Dass man in einer solchen Phase ungern öffentliche Fragen zur Zukunft der Klinik beantworten möchte, liegt nahe. Doch die plötzliche Absage wirft ein Schlaglicht auf die Unsicherheit rund um das Haus – und nährt Spekulationen über dessen tatsächliche Perspektiven. Ob im Herbst tatsächlich mehr Klarheit herrscht, bleibt abzuwarten. Bis dahin dürfte sich der Eindruck verfestigen, dass das zehnjährige Bestehen des Gesundheitszentrums nicht aus organisatorischen Gründen nicht gefeiert wird – sondern weil es derzeit schlicht nichts zu feiern gibt.