Die Brötchen-Not: Warum Bäckereien personell auf dem Zahnfleisch gehen!

Personalmangel und kein Ende in Sicht. Unlängst berichtete der Blog über eine Verkürzung der Öffnungszeiten bei der Bäckerei Fickinger und die damit einhergehende Einschränkung im Service. Seither bleibt die Bäckerei in Kirn sonntags geschlossen, da sich keine Servicekräfte finden lassen, um das Angebot aufrechtzuerhalten. Ein ähnliches Problem hat die Bäckerei Jost in Martinstein, nur wenige Kilometer entfernt. Diese Filiale öffnet nur noch morgens und schließt bereits ab 13 Uhr – an jedem einzelnen Tag. Auch hier ist der offensichtliche Grund: Personalmangel. Dies wird auf einem Hinweisschild auch deutlich gemacht. Wenn dieser Trend anhält, wird es schwierig, Brote, Brötchen und Kuchen zu jeder Tageszeit zu bekommen. Die Frage ist: Was ist los auf dem Arbeitsmarkt? Warum scheint niemand Lust auf eine Karriere an der Backtheke zu haben? Selbst Quereinsteiger, die früher mit offenen Armen empfangen wurden, sind so rar wie ein saftiges Sauerteigbrot. Doch woran liegt das?

Erklärungsversuche: Der demografische Wandel führt zu einem Rückgang der jungen Bevölkerung, während ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen. Zudem sind Berufe im Bäckereihandwerk und im Servicebereich oft unattraktiv aufgrund der körperlichen Anstrengung und der unregelmäßigen Arbeitszeiten. Die Konkurrenz um Arbeitskräfte aus anderen Branchen, die bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter bieten, verschärft das Problem zusätzlich. Es gibt auch einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften und Quereinsteigern, die den Anforderungen des Berufs gerecht werden. Zudem fühlen sich viele Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor oft nicht ausreichend wertgeschätzt, was die Attraktivität dieser Berufe weiter mindert. Trübe Aussichten für das Bäckerhandwerk und die Kunden.