Das Wort zum „Brücken-Sonntag“

Zeit für Abbitte zu leisten und in sich zu gehen! Während der letzten Ratssitzung wurde eine beispielhafte Brückenvereinbarung zwischen dem Landkreis und der Ortsgemeinde einstimmig beschlossen, die alle meine schriftlich geäußerten Bedenken im Vorfeld in Rauch und Asche legte.Meine eher düsteren Prophezeiungen wurden gnadenlos beiseite gewischt. Unser Ortsbürgermeister, der offenbar über gottähnliche Verhandlungskräfte verfügt, hat es tatsächlich geschafft, eine Kostendeckung von sage und schreibe bis zu 105 Prozent beim Kreis herauszuschinden. Und falls die geplanten 3 Millionen Euro und ein paar Krümel nicht ausreichen sollten und wir dennoch einen Eigenanteil leisten müssen, dann ist das doch wirklich keine große Sache, denn schließlich erwartet uns ein wahrer Goldschatz in Form einer modernen höheren Brücke, eines neuen Belags und eines erheblich breiteren Bürgersteigs. Nicht zu vergessen der Lückenschluss der Asphaltdecke von Hochstädten zum Sportplatz.

Gottlob war ich als einziger Mahner und Warner weit und breit unterwegs. Der Bedenkenträger hat gelernt, dass wir die eingebaute Deckelung gar nicht fürchten müssen. Überdies, heißt das Zauberwort Mehrwert. Ich war scheinbar völlig unfähig, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen, hatte diesen positiven Aspekt des Deals schlichtweg übersehen. Ich war offensichtlich nicht in der Lage das „Gesamtkunstwerk“ vollumfänglich zu erfassen. Eine Schwäche, an der ich arbeiten muss. Sorry liebe Leser, aber ich übe noch! Ich werde die Worte Zuwendung, Deckelung und Risiko im Zusammenhang mit der Nahebrücke nicht mehr verwenden. Es sei denn, die Kalkulation ufert am Ende doch aus. Dann werde ich den Klugscheißer geben und natürlich an meine Warnung erinnern.

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