Kosten-Wirrwarr um Sportplatzbrücke in Hochstetten: Ein Blick hinter die Zahlen!

Die Sportplatzbrücke kostet etwas mehr als 1,5 Millionen Euro. Die stattliche Endsumme funkt die Ortsgemeinde ins Mainzer Innenministerium. Komisch, bei der letzten Ratssitzung kostete die gleiche Brücke „nur“ 1,3 Millionen Euro. Warum die Differenz? Offensichtlich hat man für die Bemessung des neuen Förderantrages aus dem I-Stock alle bisher angefallenen unerwähnten Kosten (Planung, Statik, Bauleitung) draufgepackt, damit der Zuschuss vom Land an der dann ja wohl ehrlichen Summe orientieren kann. Faustregel, je teurer, desto großzügiger erweist sich das Land. Dass einem Ratsmitglied in der vorletzten Sitzung eine Information über eben diese bisher schon angefallenen Kosten mehr oder weniger verweigert wurde – geschenkt. Sein Info-Vorstoß verlief ins Leere. Auf seltsame Weise erfährt er jetzt doch eine Antwort. 1,5 Millionen Gesamtkosten für ein Projekt, das ursprünglich einmal mit 500 000 Euro beziffert wurde ist weiß Gott kein Pappenstiel für den Steuerzahler, egal aus welchem Topf sich die finanziert.

Laut gedacht, hatte man das Preisschild 2020 bewusst klein gehalten? Inflation, Preissteigerungen oder Corona hin oder her, bei einer Verdreifachung drängt sich automatisch die Frage auf, ob die Kosten von vornherein bewusst niedrig gehalten wurden? Vielleicht, um eine frühzeitige Ablehnung zu vermeiden? Dies wirft Zweifel an der Transparenz des Projekts auf und regt zu Diskussionen über die Rechtfertigung der finanziellen Verschiebungen an. Man stelle sich vor, schon vor der Erstellung des ersten Förderbetrags hätte Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell das Wort „Millionen-Investition“ in den Mund nehmen müssen. (Unter uns, unterstellt wusste der schlaue „Fuchs“ ganz genau, dass die Chose wesentlich teurer werden würde). Hätte man 2020 eine ehrliche Rechnung aufgemacht, hätten gewiss einige Ratsmitglieder eine Kosten-Nutzung-Rechnung aufgemacht, leise oder laut gemurrt und am Ende vielleicht sogar das Projekt verhindert? Maybe? Schließlich handelt es sich um eine nicht zwingend notwendige „Luxusausgabe“, weil der Sportplatz schließlich auch über Alternativrouten erreichbar ist.

Folglich rechnet man das Projekt zunächst klein oder lässt es klein rechnen. Durchaus eine gängige Praxis in Behörden und Kommunen. Könnte die Kostenreduktion beim Erstantrag strategisch vorgenommen worden sein? Aus reinem Kalkül heraus? Untermauert wird die Annahme, das schon vor gut einem Jahrzehnt der damalige Ortsbürgermeister Thomas Barrois vor dem Rat von einem Projekt knapp unter einer Million Euro – gemäß einem ihm vorliegenden, aber nicht veröffentlichten Gutachten sprach (Quelle Zeitungsbericht pfr). Wieso sollte das dann Jahre später nur etwas mehr als die Hälfte kosten? Kann ja nicht sein! Irgendwie scheint man sich das Projekt stets finanziell so zurechtgelegt zu haben, wie es eben notwendig war. Und es hat ja auch funktioniert. Die Brücke wird gebaut.  Die zwischenzeitliche Preissteigerungs-Dynamik trieb die Preise noch weiter in die Höhe . Diese Unbekannte konnte man in der Dimension nicht vorhersehen.

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