Dramatische Unterversorgung im Notfall: Verzögerte Rettung bei Beerdigung in Weitersborn?

Tiefer Sturz nach dem Kreislaufkollaps in diese Kiesgrube. (Bild Michael Müller)

Ein Vorfall, der aufgrund der fehlenden dritten Rettungswache im Soonwald zu einem Albtraum hätte werden können: Während einer Beerdigung in Weitersborn erleidet eine Frau plötzlich einen Kreislaufkollaps, stürzt metertief und bleibt bewegungslos liegen. In dieser dringenden Situation ist schnelle Hilfe unerlässlich. Dennoch dauert es ganze 22 Minuten, bis der alarmierte Rettungsdienst am Ort des Geschehens eintrifft – diese Zeitangabe ist dokumentiert und nachprüfbar. Der Rettungswagen kam aus Bad Sobernheim und wurde mit Blaulicht und Sondersignal entsandt. Der Notruf ging exakt um 14:25 Uhr ein, der Rettungswagen erreichte den Einsatzort schließlich um 14:47 Uhr. Eine Zeitspanne von 22 Minuten vom Alarm bis zur Ankunft. Für diejenigen, die auf Hilfe warten, fühlt sich dies wie eine Ewigkeit an. Dies ist jedoch ein Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebene maximale Fahrzeit von 15 Minuten nach Eingang des Notrufs in Rheinland-Pfalz. Es ist nicht nur ein Einzelfall, sondern Überschreitungen dieser Hilfsfrist sind täglich landesweit zu verzeichnen. Im Soonwald ist die Gefahr allerdings besonders hoch.

In akuten Notfällen zählt jede Sekunde, aber wie kann effektive Hilfe gewährleistet werden, wenn die Rettungsmöglichkeiten im Soonwald unzureichend sind? Der Landkreis erkennt zwar den Mangel an, jedoch scheint das Problem seit Jahren ohne klare Lösungsansätze ignoriert zu werden. Verbesserungen bleiben aus. Die Verantwortlichen wirken passiv, während die Situation sich verschlimmert. Ein aktueller Vorfall in Weitersborn verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Versorgungslücke und zeigt das Versagen der politischen Verantwortungsträger auf. Obwohl sie sich der Problematik bewusst sind, unternehmen sie nichts. Die Trauergäste bei der Beerdigung, darunter Vertreter der BI „Rettet das Kirner Krankenhaus“, konnten nicht fassen, wie lange es dauerte, bis der Rettungswagen schließlich den Friedhof erreichte. Es ist an der Zeit, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Notfallversorgung im Soonwald sicherzustellen, lautet deren Forderung. Jeder weitere Tag des Zögerns könnte Menschenleben in Gefahr bringen.

Statt nur darüber zu sprechen, ist aktives Handeln gefragt. Die Einrichtung einer dritten Rettungswache ist dringend erforderlich, um die Gemeinden in den höheren Lagen vor einer Abgeschiedenheit von schneller Hilfe zu bewahren. Landrätin Bettina Dickes hat die Unterversorgung bewusst übersehen und über Jahre hinweg ignoriert. Trotz des bewussten Mangels an angemessener Notfallversorgung im Soonwald und trotz der Überschreitungen der maximalen Fahrzeiten, scheint Dickes von den kommunalen Vertretern keinen Druck zu verspüren, das Problem aktiv anzugehen. Die Untätigkeit der Verantwortlichen wird angesichts der sich verschlimmernden Situation zunehmend fragwürdig. Glücklicherweise schien es bei dem Vorfall in Weitersborn nicht um jede Minute zu gehen – das Thema bleibende Schäden war zwar nicht im Spiel, aber das war vorher nicht absehbar.

Schlimm, es wird die grobe Fahrlässigkeit im Umgang mit Notfallpatienten billigend in Kauf genommen, und das bleibt nach wie vor ein skandalöser Zustand. Ihre Verantwortung endet nun. Wird es jetzt schnell gehen mit der Optimierung? Wohl kaum! Nicht nur sie als Speerspitze, sondern der gesamte Kreistag hat in diesem essenziellen Bereich, der letzten Endes Menschenleben betrifft, versagt. Es ist immens wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger die Dringlichkeit dieser Angelegenheit endlich erkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Bürger zu gewährleisten. Das Aufdecken von Fällen wie dem beschriebenen Vorfall kann dazu beitragen, Veränderungen herbeizuführen und die notwendige Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken.

2 thoughts on “Dramatische Unterversorgung im Notfall: Verzögerte Rettung bei Beerdigung in Weitersborn?

  1. Würde es in der Rettungswache Soonwald eine Theke mit Eis und Bier geben und es wäre immer ein Fotograf zugegen,ja dann wäre die Rettungswache schon gebaut und Frau Dickes wäre dort Dauergast.
    MfG
    W.Wegner

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