Mein Mann der Woche heißt Hans Dirk Nies! Oh boy, da hat sich doch der gute alte Hans Dirk Nies (SPD) mal eben mit einem strahlenden Lächeln in den Ruhestand geschummelt – zumindest wenn man dem Öffentlichen Anzeiger zwischen den Zeilen Glauben schenken möchte. Aber geschenkt, offensichtlich gibt es doch noch ein Leben nach dem Dienst, sogar für „dienstunfähige“ Beamte. Hat ihm der Ruhestand etwa Flügel verliehen? Vielleicht hat Nies in Wahrheit eine Geheimformel für ewige Jugend entdeckt – wer weiß? Ein Indiz ist seine graue Matte! Tendenz Pferdeschwanz! Aber hey, ganz ehrlich, Nies hat seinen Ruhestand taktisch und kalkuliert geplant. Ihm war nichts zu peinlich, um sein Ziel zu erreichen. Respekt! Strategisches Denken zahlt sich immer aus, vor allem bei Beamten. Mit nur 56 Jahren und in der Besoldungsgruppe B 4 geht’s jetzt ab in den finanziellen Himmel. Hopp, jetzt hat er fertig! Kaum jemand kann es sich leisten, frühzeitig in Ruhestand zu gehen. Er schon. Und wie! Moment, in der Politik ist das aber gängige Praxis.
Natürlich wird er sich nun mit Einschränkungen im Geldbeutel herumschlagen müssen, aber hallo, das nennt man wohl „wirtschaftlichen Selbstmord“, den er einst einem Öffentlichen Anzeiger-Redakteur mit gebrochener Stimme ins Mikro diktierte. Aber hey, wer braucht schon ein stabiles finanzielles Fundament, wenn man mit einem strahlenden Lächeln alle um den Nasenring ziehen kann? Bei seiner Verabschiedung hat er seine Inszenierungskünste auf höchstem Niveau gezeigt. Lächelnd, fit und vital! Wäre da ein bisschen mehr Demut nicht angebrachter gewesen, lieber Herr Nies.? Aber nein, Sie mussten es ja nochmal so richtig glänzen und beweisen, wer der heimliche Hero ist. In den letzten Jahren hat er schließlich mehr Stress als Hilfe verursacht. Insidern zufolge war der Gute nie da. Ein bisschen mehr „vom Hof gejagt“ und ein bisschen weniger famose externe Lobeshymnen, hätten der Feierstunde gewiss besser gestanden. Egal, bei Verabschiedungen oder Beerdigungen wird sowieso immer gelogen, dass sich die Balken biegen – so sagt es zumindest der Volksmund. Tja, jetzt ist er weg und keiner wird ihn vermissen. Wörtlich heißt es im Öffentlichen Anzeiger: Nies macht am Beginn der Sitzung Witze, strahlt sichtlich über beide Ohren, wirkt gelöst. Klar: Der Mann ist aller Aufgaben entledigt. Da kann man schon mal auf den Putz hauen. Erstrecht bei der Versorgung.
Aber gut, lassen wir den Neid mal beiseite und rechnen wir gemeinsam grob durch, was Nies‘ Ruhestand ihm finanziell bringt: Mit 56 Jahren und in der Besoldungsgruppe B 4 verdient er rund 9.063 Euro brutto im Monat – ohne Zuschläge. Wenn er bis zur regulären Altersgrenze von geschätzten 64 Jahren arbeiten würde, bekäme er bei einer Versetzung in den Ruhestand noch 71,75 Prozent der letzten beiden Jahre, was ihm rund 6.400 Euro brutto bringen würde. Aber warum so lange warten, wenn man vorzeitig in den Ruhestand gehen kann und trotzdem noch ein „schmerzliches“ Ruhegehalt, abzüglich 10,8 Prozent bekommt? Damit dürfte Nies noch immer rund 5.500 Euro brutto im Monat verdienen. Na, da kann er doch beruhigt in seiner heimischen Hängematte entspannen, oder? Netto sind das dann Minimum 4.500 Euro plus-minus. Hach, was für ein entspannter Lebensabend. In der SPD wird ihm keiner nachweinen – die sind ja schließlich schon mit ihrem neuen Liebling „Super-Olli“ beschäftigt.