Es ist ein geflügeltes Wort: Selten wird so gelogen wie bei Beerdigungen – und Abschieden. Doch bei Timo Munstein darf es ruhig mal Lob sein, und nicht zu knapp. Denn unser aller Marktmeister brachte ein seltenes Kunststück fertig: Trotz so mancher Krisen in den zurückliegenden Jahren, sorgte der positive Typ vor allem mit einer gehörigen Portion Ruhe und Gelassenheit sowie geballter Hartnäckigkeit dafür, dass Märkte, Feste und Kirmesveranstaltungen noch immer im Mittelzentrum leben. Und wie! Meist liefen bei Dir die Fäden zusammen. Im Hintergrund, denn Blitzlichtgewitter war nie Dein Ding. Doch damit ist jetzt Schluss. Der Marktmeister mit Leib und Seele hat fertig! Du wirst ersetzt. Zugegeben, Höhen und Tiefen wechselten sich auch unter Deiner Regie meist ab. Es lief nicht immerzu alles wie geschnitten Brot. Gerade wenn es mal hakte, hast Du nicht gejammert, sondern geklotzt. Als erfahrener Hase verfügtest Du immer über einen Plan B in der Schublade. Und als AZ-Reporter war ich nicht selten Zeitzeuge Deines Pragmatismus! Weitblick eben! Denn Selbstläufer sind Veranstaltungen, gleich welcher Art, schon lange nicht mehr. Umso mehr braucht es Erfahrung, Netzwerke, Seilschaften, Kontakte und nicht zuletzt auch vertrauensvolle Freundschaften, damit das Rad der Feierlichkeiten am Laufen gehalten werden kann.
Timo, Du hast seit der Jahrtausendwende das „Marktmeister-Dress“ mit Leidenschaft getragen. Du wirst Deine Gründe haben, warum Du dieses jetzt für immer abstreifst und das Ressort Wirtschaft und Tourismus verlässt. Viele Standbetreiber und Marktbeschicker werden ihren Marktmeister der Herzen jetzt schon vermissen. Du hinterlässt große Fußstapfen, die ausgefüllt werden wollen. Du bist aber auch nicht aus der Welt und kannst Deiner Nachfolgerin auf kurzen Wegen stets mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und die wäre mit der Muffe gepufft, wenn sie das nicht täte. Deinen Ausstieg wirst Du Dir gewiss gut überlegt haben. Leben heißt Veränderung, auch und vor allem auf dem beruflichen Parkett? Die Wertschätzung seitens Deines Arbeitgebers wird sich gerade jetzt in der Umstellungsphase zeigen. Du bist ja noch „jung“ sowie angriffslustig und ein Schaffer noch dazu.