Es hätte eine große Chance für die Ortsgemeinde sein können – vielleicht sogar ein Meilenstein in der lokalen Kulturgeschichte. Doch was ist daraus geworden? Nichts. Stattdessen: Schweigen, Zögern, Vergessen. Die Rede ist von den Edelstahlkunstwerken des verstorbenen Kunstschmieds Helmut Reit. Werke, die in ihrer Qualität und Ausdruckskraft weit über die Region hinaus Anerkennung fanden und einst sogar im Fernsehen vorgestellt wurden. Werke, die dem Ort Akzente hätten verleihen können. Die Familie war bereit, ausgewählte Stücke der Gemeinde zu überlassen – kostenlos, wohlgemerkt. Und die Ortsgemeinde bekundete Interesse. Warum auch nicht? Eine seltene Gelegenheit, ein kulturelles Erbe dauerhaft sichtbar zu machen und öffentliche Plätze aufzuwerten. Was tat die Ortsgemeinde? Sie vertagte, vertröstete, diskutierte – und ließ die Zeit verstreichen.
Zwei Jahre lang passierte nichts Substanzielles. Keine Entscheidung, kein Konzept, kein erkennbarer Wille zur Umsetzung, und dies, trotz vorheriger Ankündigung. Und nun ist es zu spät: Das Haus wurde vor Monaten verkauft, samt aller Kunstwerke. Die Edelstahlskulpturen, die einst in Reits Werkstatt entstanden, stehen jetzt anderswo – nur nicht dort, wo sie hingehört hätten: in seinem Heimatort. Was bleibt, ist das unangenehme Gefühl, dass hier mehr als nur ein Kunstprojekt gescheitert ist. Es ist ein Beispiel dafür, wie Kulturarbeit im Kleinen scheitern kann, wenn Engagement und Entscheidungsfreude fehlen. Es ist auch ein stiller Abschied von einemEdelstahl-Freigeist, dessen Werk man hätte ehren können – und sollen. Stattdessen wehen noch immer dieselben Fahnen auf dem Kreisel, wo einst ein Windspiel hätte stehen können.
Wir als Familie bedauern wirklich sehr, dass unser Angebot nicht angenommen wurde; das Aufstellen einer Skulptur an einem der zahlreichen möglichen Plätze innerhalb der Ortsgemeinde hätte ein angemessenes Andenken an einen Künstler dargestellt, der mehr als 60 Jahre hier im Ort gelebt und gewirkt hat. Einfach sehr schade.
Liebe Klaudia.
Ich finde es so schade.
Selbst ich wollte mir immer ein Kunstwerk aufstellen und habe oft mit Helmut darüber gesprochen und er hat immer gelächelt und gesagt: warten wir mal.
Ich hätte es als Pflicht angesehen, diese Andenke zu wahren und natürlich ein ewiges Gedenken zu setzen.
Stimmt mich traurig.
Euch allen Liebe
Frau Alsfasser, es ist nicht einfach nur schade, sondern sehr traurig, dass die Ortsgemeinde nicht in der Lage ist , einem solchen Künstler aus unserer Mitte ein Denkmal seiner Kunst an unserem Ortseingang zu setzen. Traurig!
Auch ich finde es sehr schade, dass das Werk Helmut Reits keinerlei Würdigung in seinem Heimatort erfährt. Er war in seinem Beruf ein grosser Könner und zudem ein sehr netter Mensch. Es ist mir unverständlich, weshalb diese Chance verpasst wurde.