Also gut, liebe KIRNER Brauerei – wir haben’s verstanden. Am 18. Juli bleibt der Hahn trocken – zumindest für uns Männer. Die Spezies muss draußen bleiben. Denn da heißt es: „Frauen an die Gläser, Männer an die Leine!“ Unter dem Stichwort MädelsTour öffnet sich die Brauhaustür exklusiv für Damen. Mama, Tochter, Patentochter, Nachbarin – jede darf mit, Hauptsache kein Bartwuchs. Eine Führung von Frauen, für Frauen, mit starkem Genuss, starker Gemeinschaft und vermutlich starkem Gekicher in der Hopfenkammer. Und wir? Wir dürfen derweil daheim den Rasen sprengen, den Grill anschmeißen oder versuchen, eine Waschmaschine zu bedienen oder das Bügeleisen – was immer eben gerade die Rolle des „starken Geschlechts“ so hergibt, wenn es aus der Brauerei ausgesperrt wird. Diskriminierung? Nein, nein, sagen sie, das sei gut so. Während sich also die Damen durch Sudhaus und Lagerkeller kichern, bleibt dem Mann von Welt nur der Rückzug ins Reich der Haushaltsgeräte.

Natürlich, wir Männer nehmen das sportlich. Wir klammern uns nicht an alte Rollenbilder. Wir wissen, dass wir jahrhundertelang die Welt dominiert haben. Aber jetzt geht’s ums Bier. Um echtes, goldenes, schaumgekröntes Bier. Und da hört der Spaß bekanntlich auf. Denn wenn der Gerstensaft zur Genderfrage wird, ist der Kulturkampf im Kühlschrank angekommen. Wohlgemerkt: Ich habe nichts gegen eine feuchtfröhliche Damenrunde in der Brauerei. Ich applaudiere sogar leise – aus sicherer Entfernung. Ich sehe nur einen kleinen, berechtigten Ausgleichsbedarf. Nennen wir ihn: KIRNER KerleTour. Ein Abend für uns. Mit Bier. Mit Bratwurst. Mit rustikaler Musik und der Freiheit, Hopfen zu feiern. Ein Abend, an dem wir wieder sein dürfen, was wir immer schon waren: durstig, leicht überfordert – und einfach nur dabei. Womit ich nicht sagen will, dass ich was gegen eine schöne Damenrunde in der Brauerei hätte – ganz im Gegenteil. Nur ein kleiner Wunsch bleibt: Wie wär’s mit der „KIRNER Kerletour“?