Gerade gesehen! Selbst das beschauliche Kirn kommt nicht mehr ohne Sicherheitsmaßnahmen aus – und das ausgerechnet zur närrischen Zeit. Anlässlich der Veranstaltung am Rosenmontag wird der Marktplatz mit Betonbarrieren gegen unbefugte Zufahrten gesichert. Ganz lückenlos, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, wird das närrische Bollwerk wohl nicht, aber sicher ist sicher – oder so ähnlich. Man munkelt, die Entscheidung wurde – wahrscheinlich mit einem eigenen Sicherheitskonzept unterm Arm – in enger Abstimmung zwischen Behörden, Polizei und den Veranstaltern getroffen. Was früher höchstens ein Schild mit „Veranstaltung“ regelte, braucht heute Poller, Sperren und Pläne.
Wo früher einfach ausgelassen gefeiert wurde, gehören jetzt Sicherheitskonzepte und schweres Gerät zum Standardrepertoire – auch in Kirn. Eine konkrete Gefahr gibt es sicherlich nicht, die Maßnahme dient rein der Vorsicht. Und trotzdem bleibt ein schales Gefühl: In welcher Welt leben wir eigentlich, wenn selbst die Narretei in einer Kleinstadt wie Kirn nicht mehr ohne Betonklötze auskommt? Trotz aller Barrieren – die Narren lassen sich den Spaß nicht verderben. Und vielleicht nimmt man die Betonklötze ja einfach als Kulisse für ein paar närrische Schnappschüsse. Denn wenn uns diese Zeit eines lehrt, dann dies: Humor ist die beste Sperre gegen die Angst.