Es ist die wohl exklusivste Immobilie der Region: ein hochwertig konstruiertes Storchennest, ausgestattet mit stabilem Stahlring, einer gemütlichen Polsterung aus Holz und Stroh und einem Panoramablick, der seinesgleichen sucht. Die Lage ist schlicht traumhaft – direkt an der Nahe, umgeben von malerischen Wiesen, schattigen Wäldern und reichlich Wasser. Ein Paradies auf Stelzen. Und dennoch? Absolute Flaute auf dem Storchenmarkt. Obwohl die Voraussetzungen ideal scheinen, haben die gefiederten Zielmieter bisher jeden Einzug verschmäht. Experten sprechen von wählerischen Nistplatzsuchern mit gehobenem Anspruch. Die Liste möglicher Mängel reicht von unzureichender Strohqualität bis hin zu suboptimalen Windverhältnissen. Was genau die hochsensiblen Langbeiner abschreckt, bleibt jedoch unklar.
Die Verantwortlichen geben sich unermüdlich. Bereits in den vergangenen Jahren wurde kräftig in das Projekt investiert, doch die hochmoderne Vogelfinca blieb weiterhin unbewohnt. Fachkundige Beobachter vermuten, dass sich das Nest erst einen Namen in der Storchencommunity machen muss, bevor es als heiß begehrter Wohnsitz gilt. Schließlich ist ein neues Reiseziel erst dann spannend, wenn es auf Schnabel-Empfehlungsliste auftaucht. Bis dahin bleibt der Leerstand ein Rätsel. Doch die Hoffnung bleibt bestehen, dass Hochstetten-Dhaun bald das erste Klappern eines Storchenpaars vernehmen wird. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ob ein Extra-Service wie Nistplatz-Wellness oder eine Erweiterung um einen „Kids-Club“ für Jungstörche helfen könnte, wird hinter vorgehaltener Hand diskutiert. Bis dahin gilt: Geduld, Nachbesserung und ein bisschen Glück. Irgendwann wird selbst der wählerischste Storch erkennen, dass hier ein echtes Paradies auf ihn wartet.