Im Jahr 2025 bietet sich für die Verbandsgemeinde Kirner Land erneut eine einmalige Chance – und wie könnte es anders sein, die Verwaltung scheint die Dimension der Aufgabe nicht vollständig zu erfassen. Zwar wurde im Landkreis Bad Kreuznach mittlerweile eine Gemeindeschwester für das gesamte Kreisgebiet eingestellt, doch wird schnell klar, dass dies bei weitem nicht ausreicht. Das „Gemeindeschwestern plus“-Projekt sorgt in nahezu jedem Landstrich von Rheinland-Pfalz für frischen Wind und zeigt, wie sinnvoll es ist, hochbetagte Menschen mit ein wenig Beratung und Unterstützung im Alltag zu begleiten. Doch während anderswo bereits positive Ergebnisse zu sehen sind, bleibt das Kirner Land mit der aktuellen Regelung auf halbem Wege stehen.
Eine einzige Gemeindeschwester für das gesamte Kreisgebiet kann schlicht nicht den Bedarf decken. Jede Verbandsgemeinde bräuchte mindestens eine eigene Anlaufstelle, um ältere Menschen effektiv zu unterstützen und die Herausforderungen des demografischen Wandels anzunehmen. Warum nicht gleich mit gutem Beispiel vorangehen und diese zukunftsweisende Initiative auch im Kirner Land vollumfänglich umsetzen? Warum kommt man nicht aus dem Quark? Das Konzept ist eigentlich ganz einfach: Gemeindeschwestern kümmern sich um die älteren Mitbürger, beraten sie in sozialen, gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Belangen und bieten als Sahnehäubchen noch gesellige Seniorentreffen und Bewegungskurse an. Ein Modell, das sich in Herrstein-Rhaunen seit Jahren schon bestens bewährt hat, wo gleich mehrere Gemeindeschwestern mittlerweile unbefristet eingestellt wurden – und was macht Kirner Land? Genau, es schaut lieber zu.
Das Land Rheinland-Pfalz stellt großzügige Fördermittel bereit, doch warum die Chance ergreifen, wenn man auch bequem den Status quo bewahren kann? Die Lebensqualität der älteren Bevölkerung und eine stärkere soziale Vernetzung in der Region könnten wohl keine größeren Anliegen sein. Aber hey, das Kirner Land ist schließlich berühmt dafür, Chancen zu verpassen. Vielleicht überrascht uns die Verwaltung ja doch noch und erkennt, dass auch in Kirner Land frische Ideen und Unterstützung für ältere Bürger nötig sind. Oder sie bleibt ihrem Ruf treu und verschläft die nächste Chance auf eine bessere Zukunft.