In der Zeitung ist zu lesen: Das Glasfasernetz in Hochstetten-Dhaun ist nun offiziell in Betrieb. Nach rund 30 Monaten Bauzeit können die ersten Haushalte und Betriebe mit Übertragungsraten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde online gehen. Damit ist der Schritt von der reinen Infrastruktur hin zur tatsächlichen Nutzung getan. Bis wirklich alle Haushalte angeschlossen sind, werden allerdings noch einige Wochen vergehen. Was nun wie ein großer Erfolg wirkt, hatte in der Umsetzung jedoch seine Herausforderungen. Ursprünglich war bei einer Informationsveranstaltung von etwa einem halben Jahr Bauzeit die Rede. Dass daraus schließlich mehr als zweieinhalb Jahre wurden, stellte viele Bürgerinnen und Bürger auf eine harte Geduldsprobe.
Spuren hat die Bauphase ebenfalls hinterlassen: Mehrere Straßen gleichen nun einem Flickenteppich, und beim Thema fachgerechte Verfüllung äußern örtliche Fachleute deutliche Zweifel. Sie weisen darauf hin, dass einige Arbeiten wohl nicht so sorgfältig erfolgt seien, wie es eigentlich vorgeschrieben ist. Gejuckt hat das offenbar keinen. Folgeschäden an Straßen und Wegen könnten daher nicht ausgeschlossen werden – ein Risiko, das die Gemeinde in den kommenden Jahren im Blick behalten muss. Wenn schon nicht während der Bauphase auf die Finger geschaut wurde, dann wenigstens rechtzeitig bemängeln.
Dennoch: Die technische Modernisierung ist ein echter Standortvorteil. Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell spricht von einem „wichtigen Schritt in die digitale Zukunft“ und freut sich über die nun nutzbare Infrastruktur. Dass sich zu diesem Fortschritt auch viele kritische Stimmen gesellen, zeigt jedoch, dass Digitalisierung eben nicht nur Kabel und Bandbreite bedeutet, sondern auch nachhaltige Bauqualität. Und an der mangelt es. Unterm Strich bleibt: Hochstetten-Dhaun ist digitaler geworden – aber nicht ohne Reibungspunkte. Die Freude über schnelles Internet geht Hand in Hand mit der Hoffnung, dass die baulichen Spuren nicht dauerhaft bleiben.




