Teil I. Windräder: Infoabend in Heimweiler: Viele Worte, wenig Antworten?

Ein Abend, der Licht ins Dunkel bringen sollte, endete für viele Besucher eher als Übung in Geduld. Wie ein anonymes Schreiben an den Blog mit detailierten Gedächtnisprotokoll des abends verdeutlicht, lud eine Betreiberfirma am 19. September zu einer Informationsveranstaltung über geplante Windkraftanlagen ins Gemeindehaus Heimweiler ein. Rund 100 Bürger folgten der Einladung – und gingen mit mehr Fragen nach Hause, als sie mitgebracht hatten. So steht es zumindest niedergeschrieben. Zwar hielt der Geschäftsführer eine kurze Präsentation über das Projekt, doch war schnell klar: Grundsatzentscheidungen seien längst gefallen, Spielräume für Diskussionen kaum vorhanden. Fragen im großen Plenum? Offiziell nicht vorgesehen. Wer dennoch wissen wollte, worum es eigentlich geht, durfte sich im Anschluss im Einzelgespräch an die omnipräsenten Mitarbeiter wenden – quasi Transparenz im Flüsterton.

Ein Teil der Bürger zeigte sich sichtlich ernüchtert und machte sich nach einer knappen Stunde wieder auf den Heimweg. Offene Debatte? Fehlanzeige. Vertreter der Verbandsgemeinde waren zwar da, genossen aber offenbar die Rolle stummer Beobachter. Zurückhaltung war angezeigt – zumindest inhaltlich. Kulinarisch griff man dagegen gern zu und ließ sich die von der Betreiberfirma bereitgestellten Getränke schmecken. Auch diese Randerscheinung wurde wahrgenommen und vom geheimen Protokollführer mitgeteilt. Für viele Bürger hätte das wie ein Sinnbild des Abends gewirkt: Während vorne von Millionen die Rede war, entspannten hinten die Offiziellen.

Auch die Presse blieb dem Termin fern – eingeladen war sie offenbar nicht. Für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgt die Tatsache, dass die Gemeinde selbst keine Flächen im geplanten Windpark besitzt, aber über Vergütungen indirekt profitiert. Kritiker sprechen von Interessenkonflikten und sehen hinter verschlossenen Türen mehr Klarheit als vor den Augen der Bürger. Dass es hier nicht um Peanuts geht, machten die Verantwortlichen selbst deutlich: Es gehe, Zitat, „um Millionen“. Und während sich die Diskussion um die Windkraft noch dreht, kündigt sich schon der nächste Brocken an – eine großflächige Photovoltaikanlage in unmittelbarer Nähe der Windräfer in den Gemarkungen von Heimweiler und Schmidthachenbach. Die Energiewende im Kirner Land bleibt also ein Thema – nur die offene Kommunikation dazu scheint weiterhin auf Sparflamme zu laufen. Daher muss man sich nicht wundern wenn sich zunehmend Widerstand formiert.

One thought on “Teil I. Windräder: Infoabend in Heimweiler: Viele Worte, wenig Antworten?

  1. Hallo Klaus, wieso kannst du schreiben, dass niemand von der Presse da war ! Ich war da ! Der anonyme Schreiber kann nur Rheinländer sein ! ?

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