Beim Gang in die Apotheke bin ich eher zufällig darauf gestoßen: In Kirn wurden die ersten Stolpersteine verlegt – unter anderem vor dem Eingang der „Neuen Apotheke“. Der Öffentliche Anzeiger hat ausführlich darüber berichtet. Es war eine würdige Zeremonie. Die kleinen Messingtafeln erinnern an ehemalige jüdische Bewohner und sollen ihnen ein würdiges Andenken sein. Drei Steine wurden so platziert, dass Besucher beim Betreten der Apotheke symbolisch „darüber stolpern“. Da täglich viele Menschen hier ein- und ausgehen, ist die Lage besonders bewusst gewählt. Momentan wirken die Steine noch etwas unfertig, da sie zunächst nur in Sand gesetzt wurden. „Das bleibt nicht so“, versichert Bürgermeister Frank Ensminger. Die Verlegung vor 10 Tagen hatte zunächst symbolischen Charakter. In den kommenden Tagen wird der Bauhof die Arbeiten fachgerecht abschließen und die Stolpersteine dauerhaft und optisch ansprechend einfügen. Das ist Versprochen! So kann es ja nicht bleiben. Nur mit der perfekten Verschmelzung mit den Gehwegplatten erhalten die Gedenksteine die angemessene Würde – provisorisch gesetzte Steine als Dauerlösung würden dem Anlass nicht gerecht.
Gute Kirner Initiative: Erste Stolpersteine vor der „Neuen Apotheke“ verlegt





Stolpersteine
Ich würde es begrüßen solche Steine auch für andere Menschen zu setzen. Unsere deutsche Erinnerungskultur scheint sich ausschließlich auf das Judentum zu beziehen und man vergisst Menschen anderer Religionen,die sich auch für unsere Gegend eingesetzt haben. Mir kommt es so vor, als wenn die eigene Geschichte vergessen wird bzw. nur auf das dritte Reich minimiert wird. Dieser Krieg, so schlimm er war, ist seit 80 Jahren vorbei.
Danke Herr Stibitz! Ihr Kommentar führt drastisch vor Augen, wie wichtig es ist, das Wissen über die Verbrechen Nazi-Deutschlands wach zu halten und in geschichtliche Bildung zu investieren. Es lohnt sich, sich genauer mit dem Projekt von Gunter Demnig zu befassen. Stolpersteine erinnern nicht ausschließlich an jüdische Opfer, sondern auch an viele andere von den Nationalsozialisten gefolterten, deportierten, „remigrierten“, gequälten und ermordeten Menschen. Die Erinnerung an sie zu bewahren ist unser aller Auftrag.