Während Mensch und Tier vergangene Woche nach Schatten lechzten und Klimaanlagen auf Hochbetrieb liefen, zeigte sich auch der Asphalt in Kirn von seiner weicheren Seite – insbesondere an der Auffahrt zur Niederbergbrücke. Dort, wo sich Traktoren und Schwerlastverkehr sonst mit gewohnter Entschlossenheit durch die Kurve wuchten, wirkt der Straßenbelag inzwischen ein wenig… sagen wir: urlaubsreif. Die Hitzetage haben deutliche Spuren hinterlassen – und zwar nicht im Kalender, sondern direkt im Belag. Der Asphalt zeigt sich mancherorts nicht mehr von seiner tragenden, sondern zunehmend von seiner bröckelnden Seite. Der Abrieb ist unübersehbar, an einigen Stellen blitzt bereits der Schotter durch. Aufmerksame Beobachter sprechen augenzwinkernd von einer „asphaltologischen Auflösungserscheinung mit regionalem Charakter“.
Die Verkehrsteilnehmer gehen unterschiedlich mit der Lage um: Während kleinere Fahrzeuge die beanspruchte Stelle dezent umkurven, kennen Traktor- und Lastwagenfahrer bekanntlich keine Furcht – und schon gar keine Kurvenscheu. So wird der geschwächte Straßenbelag täglich liebevoll weiter beansprucht – ganz im Geiste ungeplanter Tiefenmassage. Fest steht: Über kurz oder lang wird hier nachgebessert werden müssen. Die Kurve hat zu viel Sonne abbekommen. Oder wie man in Kirn wohl sagen würde: Der Sommer hat sich eingebrannt – und zwar bis unters Straßenpflaster.