Ein stiller Held war wieder unterwegs und seine Sammelaktion war erfolgreich (Foto nur Leergut). Während andere die Augen verdrehen, den Kopf schütteln oder schnell weitergehen, hat Jörn Helmich erneut das getan, was eigentlich gar nicht seine Aufgabe ist – aber längst zu seiner Mission geworden scheint: Er hat aufgeräumt. Am Brünnchen und am Wildgrafenweg, wo die Jugend mal wieder „chillig“ gefeiert, gesoffen und alles liegen gelassen hat – Kippen, Dosen, Flaschen, Verpackungen –, ist plötzlich alles blitzblank. Keine Scherbe mehr, kein Papierfetzen, kein Kaugummi im Gras. Nur noch Ruhe. Und Ordnung. Helmich war da. Der Mann mit dem Besen, dem Müllsack – und offenbar unerschöpflicher Geduld. Es ist nicht das erste Mal. Und es wird, man ahnt es, wohl leider nicht das letzte Mal sein. Da werden sich die Jugendlichen aber freuen, wenn sie beim nächsten Gelage wieder einen frisch gereinigten Ort vorfinden. Fast wie beim Zimmerservice. Nur eben draußen – und ehrenamtlich. Helmich macht das, was viele nicht mehr tun: Er übernimmt Verantwortung, ohne verantwortlich zu sein. Und das, obwohl ihm keiner dafür dankt – außer vielleicht die Spaziergänger mit Hund. Und wir. Der Rest? Der kommt vermutlich am Wochenende wieder. Mit Musikbox und Ausrede: „Wir waren das nicht.“
Sauberheld in Aktion – Müll weg, Ärger bleibt
