916.825 Euro und kein Cent für die Freilufthalle – Kirner Land plant seine Zukunft

Am 3. Juli tagt der Verbandsgemeinderat Kirner Land. Auf der Tagesordnung: Das Regionale Zukunftsprogramm – ein Titel, der nach Visionen klingt, nach Aufbruch, nach Zukunft eben. Doch der spannendste Teil daran ist wohl, dass die wichtigsten Entscheidungen schon längst gefallen sind. Man könnte also sagen: große Bühne, aber das Stück ist längst geschrieben. 916.825 Euro darf die Verbandsgemeinde ausgeben. Und die Liste der Investitionen liest sich wie ein Querschnitt durch Verwaltung, Bildung, Natur und Elektromobilität – mit einem Hauch von „Wer zuerst kommt, malt zuerst“.

Die Zukunft in Zahlen:

  • 369.000 Euro für die Sanierung der Hellbergschule – Bildung geht vor, immerhin.
  • 367.000 Euro für die Infrastruktur der Premiumwanderwege am Schloss Wartenstein – Wanderschuhe statt Wirtschaftsförderung?
  • Jeweils 80.000 Euro für Aufzüge in der Verwaltung – wer nach oben will, braucht eben einen Fahrstuhl.
  • 10.000 Euro für Ladeinfrastruktur – ein kleiner Schritt für E-Autos, ein großer für’s Klima-Gewissen.
  • 10.000 Euro für Schulhöfe – mehr Pausenfreude für weniger Geld.

Und zack – weg ist das Geld.

Und die Freilufthalle?

Wurde einst heiß spekuliert, nun offiziell gestrichen. Auf den Tennisplätzen des TuS Kirn wird erstmal keine Halle gebaut. Zumindest nicht mit Mitteln aus dem Regionalen Zukunftsprogramm. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten „Wünsch-dir-was“-Topf. Ob über Sinn und Unsinn einzelner Posten diskutiert wird? Wohl kaum. Der Ältestenrat und die Verwaltung haben sich offenbar im Vorfeld abgestimmt. Der Beschluss am 3. Juli dürfte daher eher ein Häkchen setzen als ein politischer Schlagabtausch werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die neuen Aufzüge schneller fahren als der Fortschritt.