Schon gelesen? Bad Kreuznach gehört laut dem aktuellen Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe zu den Städten mit besonders hoher Hitzebelastung – und landet auf einem besorgniserregenden zehnten Platz der sogenannten „Flop Ten“. Die Untersuchung zeigt deutlich, dass die Innenstadt an heißen Tagen zu wenig kühlendes Grün bietet und damit den klimatischen Herausforderungen nicht ausreichend begegnet. Vor allem zubetonierte Flächen, enge Straßenschluchten und fehlende Schatten spendende Bäume führen dazu, dass sich die Stadt tagsüber stark aufheizt und nachts kaum abkühlt. Die Folge: Die Temperaturen bleiben auf einem gesundheitlich bedenklichen Niveau – eine zunehmende Belastung für ältere Menschen, Kinder und gesundheitlich vorbelastete Personen.


Auch wenn Kirn nicht explizit im aktuellen Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe aufgeführt ist, lässt sich vermuten, dass die Stadt im Vergleich zu größeren, stark versiegelten Kommunen wie Bad Kreuznach deutlich besser abschneiden würde. Die Lage am Hahnenbach, die vergleichsweise lockere Bebauung und vor allem der Baumbestand in der Innenstadt sorgen an heißen Tagen für eine spürbare Entlastung. Besonders entlang der Bahnhofstraße, im Bereich des Marktplatzes oder in der Nähe des Parks profitieren Passanten von natürlichem Schatten und der kühlenden Wirkung des Wassers. Das macht Kirn in Sachen Hitzebelastung auf den ersten Blick zu einem angenehmeren Aufenthaltsort – besonders im Vergleich zu dicht bebauten, stark aufgeheizten Stadtzentren.
Doch auch in Kirn gibt es Potenzial, die Innenstadt noch hitzetauglicher zu gestalten. Wer an heißen Sommertagen durch die Stadt bummelt oder auf dem Wochenmarkt einkauft, weiß: Eine kleine Erfrischung zwischendurch ist mehr als willkommen. Hier könnten einfache Maßnahmen mit großer Wirkung zum Einsatz kommen – etwa ein öffentlicher Trinkwasserspender auf dem Marktplatz, der kostenfrei und niedrigschwellig zugänglich ist. Ebenso sinnvoll wäre ein Sonnencreme-Spender, wie er inzwischen in vielen deutschen Innenstädten zu finden ist – ein besonderer Service, der nicht nur praktisch, sondern auch ein deutliches Zeichen für Gesundheitsvorsorge und Bürgerfreundlichkeit wäre.
Solche kleinen, aber wirkungsvollen Angebote könnten Kirn dabei helfen, sich als moderne und bürgernahe Kommune zu positionieren, die den Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnet. In Kombination mit den natürlichen Vorteilen – dem Hahnenbach, dem Grün und der überschaubaren Bebauung – hat Kirn also beste Voraussetzungen, um auch in Zukunft ein angenehmer Ort zu bleiben – selbst an den immer häufiger werdenden Hitzetagen.
Die Stadt Kirn und das ganze Kirner-Land haben Potenzial. Viel Potenzial! Doch was nutzt das, wenn Potenziale egal sind ?
Begrünung der Ortsbereiche? Nachhaltiges klimafreundliches Bauen, verankert in den Bebauungsplänen der Stadt und Ortsgemeinden? Flächen entsiegeln und aktiv Ausgleichsmaßnahmen voranbringen?
Also das sehe ich im Kirner-Land so gar nicht. Aktiver Klimaschutz und die Bereitschaft den stetig steigenden Extremen etwas entgegenzusetzen, scheinen mir noch nicht wirklich in den Verwaltungen vorhanden zu sein.
Man scheint sich vielmehr immer noch über laufende Betonmischer zu freuen und dass man noch auf die letzte „schöne Perle“ unterhalb der Kyrburg ein Wohnblock stellen kann. Ausgleichsmaßnahmen wirken da noch immer wie eine lästige Pflicht.
Wie es in der Stadt Kirn über Klimakompetenz innerhalb der Verwaltung bestellt ist, kann man sich daher denken.
Doch auch auf Ebene der Verbandsgemeinde Kirner-Land lässt sich in diesem Thema kein Blumentopf gewinnen. Ich sehe zum Beispiel keine Impulse seitens des Bauamtes für klimafreundliches Bauen. Auch bei der derzeitigen Überarbeitung des Flächennutzungsplanes findet man weitestgehend nur Sichtweisen die aus dem letzten Jahrhundert stammen. Sehr schade, und frustrierend.
Auf eine Anfrage an das Bauamt wie denn die Verbandsgemeinde in Sachen der Bundesvorgabe zur Reduzierung der Flächenneuversiegelung bis 2030 und 2050 vorbereitet ist, und ob sich die Verbandsgemeinde gemäß dieser Vorgabe auf gutem Wege sieht, bekam ich folgende Antwort :
„Welche Vorgabe ? Noch nie davon gehört…“
Aber egal ! Wieder zurück zum Anfang: Wir brauchen Sonnencreme-Spender!
Was erwarten Sie denn von der Verbandsgemeinde mit DIESEM Bürgermeister?
Sonnencreme?
Wie wäre es sich langsam an die Sonne zu gewöhnen. Erst mal 10 Minuten. Dann langsam steigern.
Ich bin dagegen. Denn:
Was wäre wenn nicht die Sonne Krebs auslöst, sondern die Inhaltsstoffe der Sonnencreme?