VG Kirner Land lobt Landes/Kreisprojekt – hat’s aber selbst verpennt!

Die Verbandsgemeinde Kirner Land zeigt sich begeistert vom Projekt Gemeindeschwester plus, das ältere Menschen besucht, berät und unterstützt – sofern sie noch nicht pflegebedürftig sind. Man wirbt online fleißig für das vorbildliche Angebot des Kreises / Landes. Das strahlt auch in unsere Region. Nur ein Haken: Eine eigene Gemeindeschwester hat man im Kirner Land leider nicht. Die müsste man nämlich beantragen. Und organisieren. Und vielleicht sogar dafür Verantwortung übernehmen. Andere schaffen das offenbar: In der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen etwa ist die Gemeindeschwester seit Jahren fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur. Dort hat man zugegriffen, als das Land Rheinland-Pfalz das Projekt mitsamt Finanzierung auf dem Silbertablett servierte. In Kirn hingegen hat man das Tablett wohl übersehen – oder für Deko gehalten.

Dabei hätte es nicht einmal Geld gekostet. Das Land übernimmt die Ausgaben weitgehend. Was bleibt, ist der Eindruck, dass in der VG-Verwaltung lieber abgewartet wird, ob gute Ideen nicht vielleicht auch von selbst wieder verschwinden. Oder anders gesagt: „Nichtstun kostet ja bekanntlich am wenigsten.“ Nun wirbt man also öffentlichkeitswirksam für ein gutes Angebot, das man selbst über Jahre hinweg ignoriert hat. Finde den Fehler? Ob das den älteren Menschen im Kirner Land weiterhilft? Fraglich. Vielleicht ein wenig. Vielleicht kommt die Erkenntnis ja mit der nächsten Landesinitiative. Oder übernächsten. Ganz in Ruhe – man hat’s ja nicht eilig.