Die medizinische Versorgung im Kirner Land ist stark angespannt. Eine aktuelle landesweite Stichproben-Umfrage des SWR hat ergeben, dass Hausärzte überlastet sind und viele Praxen ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben. Besonders in der aktuellen Erkältungswelle, die viele Menschen betrifft, ist die Situation für Patienten und Praxisangestellte gleichermaßen herausfordernd. „Die Hausarzt-Lage scheint momentan besonders angespannt zu sein“, berichten Mitarbeiter von Hausarztpraxen in Kirn gegenüber dem SWR. Der enorme Andrang an kranken Patienten sorgt dafür, dass telefonische Anfragen häufig nicht sofort bearbeitet werden können. „Da müssen Sie sich leider durchtelefonieren“, wird eine Mitarbeiterin zitiert.
In vielen Praxen ist es inzwischen üblich, dass neue Patienten auf Wartelisten gesetzt werden und erst nach längerer Wartezeit einen Termin für ein Erstgespräch erhalten. Dass es in vielen ländlichen Gebieten zu wenig Hausärzte gibt, ist kein neues Problem. Doch die Überlastung wird durch die hohe Zahl an akuten Erkältungen und Infektionen weiter verschärft. Viele Hausarztpraxen nehmen mittlerweile keine neuen Patienten mehr auf, da die Kapazitäten einfach nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Besonders für neu Zugezogene oder Menschen ohne Hausarzt wird es zunehmend schwieriger, medizinische Versorgung zu erhalten.
Es ist höchste Zeit, dass Lösungen gefunden werden, um die medizinische Versorgung auf dem Land zu sichern. Nur, wo sollen die herkommen? In Anbetracht der aktuellen Lage fordern die Menschen eine verstärkte Förderung von Hausärzten in ländlichen Gebieten, sowohl durch finanzielle Anreize als auch durch Unterstützung bei der Niederlassung von Ärzten in ländlichen Regionen. Nur so kann langfristig eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden.